Monika Ribar über den neuen SBB-Chef
«Vincent Ducrot ist mein Traumkandidat»

Nach über 13 Jahren endet die Ära Andreas Meyer. Vincent Ducrot folgt auf ihn. Das sagt SBB-Präsidentin Monika Ribar (60) über die Wahl.
Publiziert: 10.12.2019 um 20:21 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2019 um 20:25 Uhr
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Monika Ribar, VR-Präsidentin der SBB, gratuliert Vincent Ducrot während der Medienkonferenz am Dienstag, 10. Dezember.
Foto: keystone-sda.ch
Interview: Marc Iseli

BLICK: Frau Ribar, die meisten Frauen haben sich gegen den Top-Job bei der SBB entschieden. Jetzt ist wieder ein Mann am Steuer. Eine verpasste Chance?
Monika Ribar: Wir haben breit gesucht. Zum Schluss waren drei Männer und eine Frau auf der Shortlist. Vincent Ducrot hat den Verwaltungsrat letztlich überzeugt. Es war ein einstimmiger Entscheid. Er ist mein Traumkandidat.

Was zeichnet Vincent Ducrot aus?
Er hat eine grosse Erfahrung. Vor allem aber hat er die Fähigkeit, die Mitarbeiter zu motivieren, hinter sich zu bündeln und in die Zukunft zu führen. Das braucht die SBB jetzt.

Ex-Chef Benedikt Weibel meint: Ducrot ist gar kein Andreas-Meyer-Typ. Zurückhaltend. Sehen Sie das auch so?
Er ist eine vollkommen andere Persönlichkeit. Das ist richtig. Aber das bin ich auch. Das ist normal. Ducrots Art hat uns überzeugt, dass er jetzt die richtige Person ist.

Dass jetzt eine Frau an der Spitze fehlt, liegt auch daran, dass der Druck der Öffentlichkeit zu hoch ist. Richtig?
Das stimmt. Bei den Frauen war das leider ein grosses Problem. Noch mehr als bei den Männern. Aber auch bei Männern mit Familie und kleinen Kindern war das ein schwieriges Thema. Jeden Tag in der Zeitung zu sein, das ist belastend. Das muss man aber aushalten können als SBB-Chef.

Haben wir in fünf Jahren erstmals eine SBB-Chefin?
Das sehen wir noch. Wir werden jedenfalls weiter in unseren Nachwuchs investieren. Es gibt viele gute Frauen im Haus. Im Fernverkehr. Bei Cargo. Auch andernorts. Da kann ich Andreas Meyer ein Kränzli winden. Er hat immer darauf geachtet, junge Talente zu fördern. Dieses Feedback erhalte ich auch aus dem Unternehmen. Zuletzt traf ich eine junge Frau. Sie arbeitet als Ingenieurin in der Infrastruktur und leitet ein grosses Projekt in der Ostschweiz. Sie meinte, ich sei ein grosses Vorbild. Und das ist schön, das bin ich gern.

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