Mitten in der Feuersbrunst
Rettungsflug von Tui fliegt leer aus Rhodos nach Kloten

Tausende Schweizer Touristen wollen aufgrund der Feuer auf Rhodos zurück in die Heimat. Doch nun kam ein Sonderflug in Zürich leer an.
Publiziert: 24.07.2023 um 19:13 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2023 um 21:22 Uhr
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Das Ferienparadies Rhodos steht in Flammen.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Wegen der schlimmen Waldbrände im Zentrum und im Süden von Rhodos wurden bislang 30'000 Touristen ab der griechischen Insel evakuiert. Darunter auch viele Schweizerinnen und Schweizer.

Die Reiseveranstalter sind in Kontakt mit den vor Ort befindlichen Kunden und organisieren – sofern möglich – kostenlose Rückflüge für jene, die ihre Ferien abbrechen und früher heimkehren. Teils werden auch Vollcharter organisiert. Am Montagmorgen um 06.35 Uhr landete ein Flug der Edelweiss aus Rhodos kommend in Zürich. Mit an Bord: niemand. Das berichtet Nau.ch.

Flugzeug kann nicht ewig warten

Auf Anfrage von Blick bestätigt Edelweiss Air, dass es sich um einen Vollcharter handelte. Dazu teilt die Airline mit: «Wir haben diesen Flug im Auftrag eines Reiseveranstalters gemacht und gemäss diesem Auftrag die Strecke Zürich–Rhodos–Zürich kurzfristig durchgeführt. Die Verantwortung für die Reservation der Plätze und das rechtzeitige Erscheinen der Passagiere lag nicht bei Edelweiss, sondern beim verantwortlichen Reiseveranstalter.»

Fast 20'000 Personen sind schon evakuiert worden
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Waldbrände auf Rhodos:Fast 20'000 Personen sind schon evakuiert worden

Im Klartext: Edelweiss führte einen Auftrag wie gewünscht aus, doch weil niemand in Rhodos zugegen war, ging es leer zurück. Denn die Fluggesellschaft kann nicht wahllos Passagiere mitnehmen. Und auch nicht einfach zuwarten: Flugzeug und Crew werden andernorts wieder gebraucht.

Wer hat gepatzt?

Lange bleibt es mysteriös. Welcher Reiseveranstalter war gemeint? Edelweiss gibt keine Auskunft. Kuoni ist es nicht. Hotelplan hat für Passagiere, die früher zurück in die Schweiz reisen wollten, schon kostenlose Rückflüge organisiert.

Da bleibt nur Tui Suisse. Beim dritten grossen Reiseveranstalter der Schweiz sind einige Hundert Gäste betroffen. Was den Einsatz eines Vollcharters rechtfertigt. Doch zugestiegen ist offenbar niemand. Sprecherin Sonja Ptassek bestätigt in schönstem PR-Deutsch: «Ein eigener Vollcharter von und nach Zürich konnte heute aus logistischen Gründen leider nicht erfolgreich umgesetzt werden.»

300 Service-Kräfte vor Ort

Seit dem Wochenende seien mehr als 300 Tui-Servicekräfte vor Ort rund um die Uhr im Einsatz, um die Sicherheit der Tui-Gäste zu gewährleisten und sie mit Ersatzunterkünften, Speisen und Getränken zu versorgen. Sie würden prüfen, welche Gäste weiterhin ein Bedürfnis und die Notwendigkeit für ausserplanmässige Rückreisen haben, so Ptassek.

Bleibt die Frage, was schiefgelaufen ist. Solche Vollcharter gehen für den Auftraggeber schnell ins Sechsstellige. Wenn der Charter dann ohne Passagiere zurückfliegt, ist das mehr als nur ärgerlich. Wurden die Passagiere zu spät oder ungenügend informiert? Haben diese andere Lösungen als einen Heimflug bevorzugt? All diese Fragen lässt die Firma leider unbeantwortet.

Erfolgreiche Passagier-Rückführungen aus Krisengebieten werden normalerweise medial zelebriert. Dieser Leerflug hingegen war für alle Beteiligten für die Katz.

So helfen die anderen

Derweil kommunizieren weitere Unternehmen fleissig darüber, was der Touring Club Suisse (TCS) gab heute Montag bekannt, er habe auf der Basis seines ETI-Schutzbriefs bisher 80 auf Rhodos in Not geratenen Mitgliedern ausgeholfen. Darüber hinaus hat das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitgeteilt, es habe am Flughafen von Rhodos einen Schalter für Hilfe suchende Schweizerinnen und Schweizer eröffnet. Die EDA-Helpline hat inzwischen über 150 Anfragen zur Lage auf der Insel beantwortet.

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