Auf Teilen der griechischen Insel Rhodos herrscht derzeit Ausnahmezustand. Der Grund: Heftige Waldbrände wüten. Tausende Menschen flüchten vor den Flammen. Laut der griechischen Regierung wurden 19'000 Menschen in Sicherheit gebracht – viele von ihnen in den Norden der Insel. Viele Personen strömen zum Flughafen, wo chaotische Zustände herrschen. Bilder zeigen, wie Menschen am Boden schlafen.
Ein grosses Problem vor Ort: Viele Touristen, die flüchten mussten, verfügen über keine Ausweispapiere mehr, weil sie keine Zeit mehr hatten, ihr Hab und Gut mitzunehmen. Dafür hat das griechische Aussenministerium am Flughafen der Insel Rhodos einen Hotspot eingerichtet, wo Touristen unbürokratisch eine Ausreisegenehmigung erhalten.
Swiss fliegt noch, Tui nicht mehr
Ein Blick auf das Portal Flightradar24 zeigt, dass es bislang noch keine grösseren Flugunregelmässigkeiten auf Rhodos gibt. Die meisten geplanten Flüge finden statt. Auch die Fluggesellschaft Swiss fliegt am Sonntag trotz grossen Waldbränden die Ferieninsel Rhodos an. Ein von Genf aus startender Flug finde wie geplant statt, teilte eine Mediensprecherin der Swiss auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Auch der Rückflug am Sonntagabend werde planmässig durchgeführt, hiess es weiter. Er soll um 20.45 Uhr in Genf landen. Von Zürich aus waren am Sonntag keine Flüge nach Rhodos auf dem Plan. Sie werden jeweils von der Fluggesellschaft Edelweiss durchgeführt.
Der Reisekonzern Tui derweil bringt angesichts der starken Waldbrände auf Rhodos vorerst keine Touristen mehr auf die Ferieninsel. Die Flugverbindungen blieben aber bestehen, um Gäste zurück nach Deutschland zu fliegen, sagte Aage Dünhaupt, Leiter Kommunikation von Tui Deutschland, der DPA.
Für die anderen Länder gebe es ähnliche Regelungen. Zudem könnten viele Reisende von ihrem Flug zurücktreten. «Wir bieten allen Gästen an, die bis kommenden Freitag nach Rhodos gebucht sind, kostenfrei auf ein anderes Urlaubsziel umzubuchen oder zu stornieren.» (bab/SDA)