Die Männer und Frauen des Zivilschutzes kämpften «Tag und Nacht» gegen die Flammen, sagte Zivilschutzminister Vassilis Kikilias im Fernsehsender ANT1. Starker Wind sowie eine ab Donnerstag erwartete neue Hitzewelle könnten die Lage weiter verschärfen, warnte er und rief die Bevölkerung zu grösster Wachsamkeit auf.
Feuer breitet sich aus
Neben zwei Grossbränden, die seit Montag im rund 50 Kilometer nördlich von Athen gelegenen Waldgebiet von Dervenohoria sowie in der Region um den Kurort Loutraki wüten, brach am Dienstagnachmittag ein weiterer Grossbrand auf Rhodos aus.
Trotz des Einsatzes von knapp 90 Feuerwehrleuten, drei Löschflugzeugen sowie drei Hubschraubern breite sich das Feuer dort weiter in Richtung Inselmitte aus, sagte Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis am frühen Mittwochmorgen. Wohngebiete seien aber «zurzeit» nicht bedroht.
Dem Sprecher zufolge wurde inzwischen der Zivilschutz-Mechanismus der EU aktiviert, der die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union beim Katastrophenschutz regelt. Frankreich und Italien hätten bereits Löschflugzeuge geschickt.
Die Brandgefahr auch in den anderen Regionen ist gross
Wegen der Brände kehrte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Dienstagabend vorzeitig vom EU-Lateinamerika-Gipfel in Brüssel nach Griechenland zurück. Am späten Vormittag wollte er sich im Koordinierungszentrum des Zivilschutzes über die Lage informieren.
Griechenland hatte seit Ende vergangener Woche gegen seine erste Hitzewelle in diesem Jahr zu kämpfen. Ab Donnerstag rechnet der Wetterdienst mit einer zweiten Welle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad.
Mit der einhergehenden Trockenheit steigt aber auch die Gefahr von Waldbränden. Feuerwehrsprecher Vathrakogiannis sprach von einem «sehr hohen Risiko» vor allem in der Region um Athen, in Attika, auf der Insel Kreta sowie auf der Halbinsel Peloponnes.
Am Dienstagabend hatte die Feuerwehr von einem Ausbruch von insgesamt 47 Bränden innerhalb der vergangenen 24 Stunden berichtet. Die meisten seien aber rasch und problemlos gelöscht worden. (AFP)