Diese Kriminellen schrecken vor nichts zurück! Mitten in der Corona-Krise legen sie das Spital von Dax (F), einer Stadt mit 20'000 Einwohnern in der Nähe der Atlantikküste, lahm. Tagelang ging dort praktisch nichts mehr. Nur noch Notfälle konnten aufgenommen werden.
Sämtliche Computer des Spitals mit 1000 Betten und 2300 Angestellten waren lahmgelegt. Nicht einmal telefonieren konnte man. «Im ganzen Spital funktioniert kein einziger Computer mehr. Die Angestellten konnten keine Krankenakten mehr lesen oder keine Menüs für die Patienten mehr bestellen. Sämtliche Abläufe des Spitals waren betroffen», sagt Julien Dubois, Bürgermeister von Dax.
«Das Wohl der Patienten war gefährdet»
Für den zuständigen Staatsanwalt ist klar: «Das Wohl der Patienten war gefährdet!» Das Spital musste innert weniger Stunden wieder auf ein veraltetes System mit Papierbetrieb umstellen. Immerhin: «Das Spital hat schnell reagiert», sagt er.
Der Hackerangriff hatte dramatische Folgen. Neue Patienten konnten nicht mehr aufgenommen werden. Sie mussten auf umliegende Spitäler verteilt werden. Darunter auch Krebspatienten, die dringend auf ihre Therapien angewiesen sind.
Schon neun Spitäler angegriffen
Es ist nicht der erste Angriff auf Spitäler in Frankreich seit Corona. Bereits neun Spitäler wurden zur Zielscheibe von Cyber-Kriminellen. Sie agieren laut Experten vor allem aus Russland und China. Und greifen ganz bewusst während der Corona-Krise an. «Da ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass die Spitäler das geforderte Geld bezahlen, um die wichtigen Daten nicht zu verlieren und ihre Patienten behandeln zu können», so ein Experte auf France 2.
Für das Spital in Dax ist trotzdem klar: «Wir zahlen nichts. Wir wollen nicht dazu betragen, dass noch weitere Spitäler angegriffen werden», sagt der Spitaldirektor. (pbe)