Eigentlich wollte die Frau mit ihrer Mutter und ihrem Söhnchen einfach nur im Sommer 2019 von Zürich nach Venedig fliegen. Doch dann ereignete sich das Unglück auf dem Swiss-Flug 1662. Während dem Getränkeservice kippte eine heisse Kaffeekanne vom Trolley und überschüttete die Amerikanerin. Das geht aus einem Bericht der «Handelszeitung» hervor.
Demnach musste die Passagierin nach Ankunft in Venedig in ein Krankenhaus gebracht werden. Sie erlitt Verbrennungen zweiten Grades an Schulter und Rücken.
Klage in den USA
Ein Jahr später reichte die Passagierin in den USA Klage gegen die Swiss ein. Sie verlangt 750'000 Dollar Schadensersatz für medizinische Kosten, Arbeitsausfall und Schmerzen. Dies geht laut der Zeitung aus den Unterlagen hervor, die einem Gericht im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts vorliegen.
Demnach habe sich das Unglück so ereignet: Die Crew habe den Trolley ruckartig bewegt. Dabei sei eine darauf platzierte Kaffee-Kanne über die Geschädigte verschüttet worden.
Die Swiss schweigt zu dem Vorfall und teilt mit: «Wir äussern uns nicht zu Rechtsfällen. Unsere Besatzungen sind geschult, Sicherheitsvorkehrungen zu jeder Zeit einzuhalten.»
In den USA nichts Ungewöhnliches
In den USA sind diese Art von Klagen mit extrem hohen Schadensersatzforderungen nichts Ungewöhnliches. Internationale Aufmerksamkeit erreichte ein Fall aus den USA im Jahr 1994. Eine Kundin hatte sich bei McDonald's mit Kaffee Verbrennungen dritten Grades zugezogen.
Sie versuchte, Milch und Zucker in ihren Kaffee zu kippen, den sie zwischen ihren Beinen platziert hatte. Dabei verschüttete sie das Getränk und verbrannte ihre Haut an den Oberschenkeln. Sie erhielt 640'000 Dollar Schadensersatz. Seitdem ist auf Kaffeebechern in den USA ein Hinweis zu sehen, dass es sich bei Kaffee um ein heisses Getränk handelt.
Noch ein absurder Fall aus den USA, der aber vor Gericht scheiterte: Eine Frau aus Chicago verklagte die Kaffeekette Starbucks, weil diese zu wenig Kaffee und zu viele Eiswürfel in ihr Kaltgetränk getan habe. Die Frau forderte vom Unternehmen wegen irreführender Werbung und Konsumentenbetrugs fünf Millionen Dollar Schadenersatz. (vnf)