Mildes Wetter mit Regen statt Schnee
Hier lässt sich über die Feiertage trotzdem Ski fahren

Im Unterland ist der Schnee wieder weg. Blick zeigt, wo der Pistenzauber intakt ist und wo es an Schnee mangelt.
Publiziert: 27.12.2022 um 16:49 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2022 um 20:55 Uhr
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Wer in den kommenden Tagen optimalen Schneespass erleben will, sollte auf mindestens 2000 Meter Höhe gehen. Ein aktuelles Bild eines Skifahrers in Laax GR.
Foto: Jörg Angeli/Unsplash
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Nach den Winterfreuden von Mitte Dezember folgte in den vergangenen Tagen die Ernüchterung: Zumindest im Mittelland war es nichts mit weissen Weihnachten. Angesichts des milden Wetters fragen sich manche Schneesportfans, wo man während der Feiertage Ski oder Snowboard fahren könnte.

«Man muss einfach genug hoch hinauf», empfiehlt Reto Vögeli (38), CEO des Wetterdienstleisters Meteo News. «Über 2000 Metern sind die Bedingungen schweizweit gut.» Dort liegen aktuell zwischen 30 und 70 Zentimeter Schnee, vereinzelt auch mehr. Das entspricht laut Vögeli rund 70 Prozent des langjährigen Mittels der üblichen Schneemengen zu dieser Jahreszeit. Dazu werde in den kommenden Tagen noch etwas mehr Schnee erwartet. Damit ist fast überall in hohen Lagen mit guten Schneebedingungen zu rechnen.

Allerdings werden Talfahrten mancherorts schwierig oder unmöglich. «Es gibt aktuell eine stark ausgeprägte Schneegrenze», so Vögeli, «wodurch es im Tal meist grün ist, aber die Berge durchaus viel Schnee haben». Das sei etwa in Andermatt UR (1400 M.ü.M.) oder Adelboden BE (1350 M.ü.M.) gut zu beobachten. Unterhalb von 1700 Metern habe es kaum oder wenig Schnee, zwischen 1700 und 2000 Metern Schneereste. Deswegen sind in diversen Skigebieten nicht alle Skilifte geöffnet.

Beschränktes Angebot in tiefen Lagen

Tiefer gelegene Skigebiete haben Mühe, ihr Angebot aufrechtzuerhalten. In Unterschächen UR etwa auf knapp 1000 Metern ziehen sich künstlich beschneite Langlaufloipen durchs grüne Tal. Der einzige Kinderskilift ist geschlossen.

«Für Skigebiete in tieferen Lagen ist das Neujahrsgeschäft gelaufen», konstatiert Vögeli. «Unterhalb von 1800 Metern sieht es schlecht aus für Schneesport.» In diesen Lagen ist auch in den kommenden Tagen nicht mit Schneefällen zu rechnen. Dass im Dezember in den Alpen nicht die grössten Schneemengen liegen, ist aber nicht aussergewöhnlich. Die grössten Schneemengen gibt es üblicherweise erst in der zweiten Hälfte des Winters.

Andres Lietha (57), Direktor Engelberg-Titlis Tourismus AG, kommentiert: «An den Wochenenden und für den Tagestourismus wäre eine winterliche Stimmung auch im Unterland sicher hilfreich.» Die Schneesportler wüssten aber dank den Webcams, wie die Verhältnisse sind.

Vielerorts optimale Bedingungen

Vergleichsweise viel Schnee liegt im Wallis und im Berner Oberland. Viel Neuschnee gab es zuletzt in den Appenzeller Alpen.

Auch im Bündnerland seien die Bedingungen verhältnismässig gut, beteuern die Verantwortlichen. Darunter Viktor Prinz (47), Direktor der Bergbahnen von Samnaun GR: «Die Schnee- und Pistenverhältnisse in der Silvretta Arena sind derzeit hervorragend.» Wegen der Höhenlage des Skigebietes, das sich bis knapp 2900 m.ü.M. erstreckt, konnten trotz des Wärmeeinbruchs der letzten Tage bis zu 30 Zentimeter Neuschnee verzeichnet werden.

Auch im Engadin herrschen bessere Schneeverhältnisse als anderswo – die Bündner Region gehört dank ihrer Höhenlage zu den schneesichersten Regionen des gesamten Alpenraums. Jan Steiner (44) von der Engadin St. Moritz Tourismus AG versichert: «Die Skigebiete sind grösstenteils offen und die Pisten in perfektem Zustand.»

Weniger Euphorie herrscht in tieferen Lagen. Thomas Egger (55), Direktor der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), rief tiefer gelegene Tourismusdestinationen im Blick dazu auf, sich neu auszurichten: weg vom Schneesport, hin etwa zum Biken. Dass zum Jahreswechsel Temperaturen von bis zu 15 Grad angekündigt sind, verleiht seinen Aussagen zusätzlichen Auftrieb.

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