Konkret sank die Jahres-Inflation im Mai 2023 auf 2,2 Prozent von 2,6 Prozent im April, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. In den ersten beiden Monaten war sie noch wegen höherer Strom- und Flugpreise bis auf 3,4 Prozent angestiegen, seither geht es steil abwärts.
Der Rückgang war so erwartet worden. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten einen Wert zwischen 2,0 und 2,3 Prozent geschätzt.
Die Inlandgüter kosteten im Mai 2,4 Prozent mehr als ein Jahr davor, die Importgüter 1,4 Prozent. Damit haben sich insbesondere die Importgüter nicht mehr so stark verteuert wie im April. Die Kerninflation, welche die volatilen Güter wie Nahrungsmittel, Energie und Treibstoffe ausschliesst, sank auf 1,9 von 2,2 Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat stieg der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) um 0,3 Prozent auf 106,3 Punkte. Von AWP befragte Analysten hatten hier einen Wert zwischen 0,0 und +0,4 Prozent geschätzt.
Gemüse teurer, Diesel billiger
Laut BFS war der Anstieg unter anderem auf die höheren Preise für Wohnungsmieten und Pauschalreisen ins Ausland zurückzuführen. Die Preise für Frucht- und Wurzelgemüse sind ebenfalls angestiegen, gleich wie jene für zahlreiche weitere Lebensmittel.
Die Preise für den Luftverkehr und die Parahotellerie sind hingegen gesunken, ebenso wie jene für Heizöl und Diesel. Das widerspiegelt die Entspannung am Markt für Rohöl.
Die zurückgehende Teuerung hat einen Einfluss auf den bevorstehenden Zinsentscheid der Nationalbank. Dieser wird am 22. Juni kommuniziert. Möglicherweise wird sich die SNB mit einem kleinen Zinsschritt begnügen und dann vorerst eine Pause bei weiteren Zinserhöhungen einlegen. (SDA/koh)