Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist bereit, ihre Geldpolitik zu straffen, um den Inflationsdruck zu bekämpfen. Denn die Teuerung weitet sich nach Ansicht der SNB auf andere Bereiche der Schweizer Wirtschaft aus. Dies sagte laut Reuters der SNB-Vizepräsident Martin Schlegel (47) am Freitag.
«Wir haben zunehmend Anzeichen dafür, dass die Inflation auf andere Güter und Dienstleistungen übergreift, die nicht mit Energie und Versorgungsengpässen zusammenhängen», zitierte die Nachrichtenagentur den Vizepräsidenten auf einer Veranstaltung der Asset Management Association Switzerland in Bern.
Die SNB ist laut Schlegel auch bereit, bei Bedarf an den Devisenmärkten zu intervenieren, um die Preisstabilität zu sichern. Das Inflationsziel liegt zwischen 0 und 2 Prozent. Im April lag die Inflationsrate mit 2,6 Prozent immer noch darüber.
Hypothekarzinsen dürften weiter steigen
Steigt der Leitzins weiter, steigen beispielsweise auch die Zinsen auf Hypotheken weiter an. Dazu wirkt sich das steigende Zinsniveau generell negativ auf den Konsum aus.
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Am 22. Juni ist es dann wieder so weit: Die SNB wird dann den Entscheid ihrer nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung kommunizieren. Aktuell liegt der Leitzins bei 1,5 Prozent. (SDA/kae)