Mehr Gewinn, mehr zu tun
Job-Motor Coop schafft 4600 neue Stellen

Coop steigerte seinen Gewinn 2021 um 21 Millionen Franken. Dafür musste der Schweizer Detailhändlerin mehrere Tausend neue Mitarbeiter einstellen.
Publiziert: 15.02.2022 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2022 um 17:03 Uhr
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Foto: keystone-sda.ch
Martin Schmidt

Das Online-Geschäft boomt. Coop legte 2021 beim Internet-Handel um 353 Millionen (+14,6%) und erreichte erstmals die Schwelle von rund 3 Milliarden Franken.

Damit hat der Schweizer Detailhandels-Riese knapp jeden zehnten Franken online umgesetzt. Der Umsatz in der Sparte Heimelektronik wuchs um über 20 Prozent an. «Die Bedeutung von online wird auch in diesem Jahr weiter zunehmen», sagt Geschäftsleitungsmitglied Daniel Stucker (57) an der Bilanzmedienkonferenz am Dienstagmorgen.

Coop konnte seinen Gesamtumsatz um 5,6 Prozent auf 31,9 Milliarden Franken erhöhen. Im Bereich Detailhandel steigerte der Konzern seinen Umsatz um 506 Millionen auf 19,6 Milliarden Franken. CEO Philipp Wyss (54) zeigt sich überrascht. Das sei mit Blick auf den Shutdown im letzten Jahr nicht zu erwarten gewesen. Der Bereich Grosshandel und Produktion bekam die Coronapandemie deutlich zu spüren, holt nun aber mit einem Umsatzwachstum von 8,5 Prozent auf 13,7 Milliarden Franken auf.

21 Millionen Franken mehr Gewinn

Unter dem Strich fuhr Coop einen Gewinn von 559 Millionen Franken ein. Das sind 21 Millionen mehr als im Vorjahr. Damals im ersten Coronajahr 2020 musste der Konzern seit Ewigkeiten auch den ersten Umsatzrückgang hinnehmen.

Der Detailhändler war im letzten Jahr auch ein Jobmotor. Coop hat 4600 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt und per Ende 2021 insgesamt 95'420 Angestellte beschäftigt. Das Eigenkapital belief sich 2021 auf 51,3 Prozent. Coop stehe somit weiterhin auf einem sehr stabilen finanziellen Fundament, so Coop.

Stationärer Handel noch gefragt

Trotz steigendem Online-Umsatz. Stucker betont, dass «der stationäre Handel auch in Zukunft wichtig bleiben wird». Das hätten die massiven Kundenschübe nach den behördlich verordneten Shutdowns gezeigt, bei denen es sich nicht nur um kurzfristige Ausschläge gehandelt habe.

«Wir hatten anschliessend das ganze Jahr über mehr Kundschaft in den Verkaufsstellen», so Stucker. Besonders Formate wie Click & Collect oder Bestellungen direkt über die Filialen gewinnen zunehmend an Beliebtheit.

Steigen bald die Preise?

Das Umsatzwachstum erreichte Coop trotz Preisreduktionen im Detailhandel. Doch viele Rohstoffpreise haben in den letzten Monaten deutlich angezogen. Müssen sich Kunden künftig also vermehrt auf Preissteigerungen gefasst machen? Man werde alles tun, um dies zu vermeiden. Coop kommuniziere Preisanpassungen immer offen und transparent.

CEO Philipp Wyss präsentierte an der Konferenz auch seine Pläne im Bereich der Nachhaltigkeit. So will Coop bis 2025 eine Netto-Null-Emission erreichen und zu einem Zero-Waste-Unternehmen heranwachsen. (smt)

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