Für die UBS läuft es auf den ersten Blick richtig rund: Die Bank hat im letzten Jahr Milliarden verdient, entsprechend stolz verkündet CEO Ralph Hamers (56) auf der Homepage der Bank: «In einem schwierigen makroökonomischen und geopolitischen Umfeld erzielten wir solide Ergebnisse für das Gesamtjahr und das vierte Quartal. Unsere Performance zeigt, dass unsere Strategie richtig ist.»
Allerdings ist auch bei der UBS nicht alles Gold, was glänzt: Trotz eines Gewinnes von 1,51 Milliarden Franken und damit einem deutlich besseren Abschneiden als im Vorjahresquartal zeigt die UBS gegen Jahresende Schwächen. Denn auch der Quartalsgewinn von 1,51 Milliarden Franken kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kunden sich aufgrund der schlechten Börsenlage deutlich zurückgehalten haben. Und handeln die Kunden nicht mehr Aktien, gibt es weniger Einnahmen für die Bank.
Aktienkurs im Minus
Weil die Bank in den ersten drei Quartalen besser abgeschnitten hat, blieb unterm Strich im Gesamtjahr ein Gewinn von 7,06 Milliarden Franken. Das ist der höchste Gewinn seit 2006. Die Aktionäre erhalten eine um 10 Prozent höhere Dividende von 0,51 Franken. Das hatte die Grossbank bereits vor einigen Monaten so in Aussicht gestellt.
Damit hat der Geldsegen für die Aktionäre aber noch kein Ende. Die Bank verwendet Teile des Gewinns, um den Rückkauf eigener Aktien im Umfang von mehreren Milliarden Franken fortsetzen.
Trotz all dieser erfreulichen Nachrichten für die Aktionäre fällt die UBS-Aktie im frühen Handel, verliert deutlich über 2 Prozent.
Nur das Schweizer Geschäft ohne Makel
Wirklich überzeugen kann nur das Schweizer Geschäft unter Sabine Keller-Busse (57). Hier zeigen fast alle Indikatoren nach oben, stiegen auch die Zinseinnahmen. Und die Kosten sind gesunken. Einmal mehr zeigt sich, dass die Grossbanken auf eine starke Performance im Heimmarkt angewiesen sind.
2022 zog der grösste Vermögensverwalter der Welt derweil sogenannte gebührengenerierende Netto-Neugelder in der Höhe von 55,52 Milliarden Franken. Damit sind Kundengelder gemeint, an denen die Bank etwa durch Börsengeschäfte der Kunden oder durch die Gebühren für die Vermögensverwaltung Geld verdient.
Im Ausblick auf das laufende Jahr 2023 zeigt sich Konzernchef Hamers zuversichtlich: «Wir starten aus einer Position der Stärke ins Jahr 2023.» Dabei verfolge die UBS nach wie vor eine progressive Dividendenausschüttung.