Die Wintersaison steht vor der Tür. Dem Spass auf den Pisten steht erst mal nichts im Weg. Zumindest, wenn es nach dem Schutzmassnahmen-Konzept der Seilbahnen geht.
Demnach ist auch das Après-Ski per se nicht verboten. Aber: Die Tourismusorte bestimmen selber, ob sie Menschenansammlungen verantworten können. «Wir leben aktuell sicher nicht in Zeiten von ausschweifendem Après-Ski», warnt Präsident von Seilbahnen Schweiz, Hans Wicki (56).
Man verliesse sich aber auf die Vernunft der Gäste und der Betreiber der Restaurants und Bars in den Skiorten.
In Österreich ist an Après-Ski nicht zu denken
So vertrauensselig sind unsere Nachbarn nicht. Die Österreicher bestimmen ganz klar: «Skivergnügen ja, aber ohne Après-Ski,» sagt Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (34) gegenüber Journalisten Ende September.
Die Wintersaison ist für die angeschlagenen Bergbahnen und Restaurants in allen europäischen Berg-Regionen eine wichtige Einkommensquelle nach der schwierigen Lockdown-Phase im Sommer. «Wirtschaftlich matchentscheidend für die Seilbahnbranche in der Schweiz ist nun die Wintersaison», heisst es auch in der Medienmitteilung der Seilbahnen Schweiz.
Klare Ansagen bei den Nachbarn
Auch in Italien und Frankreich gelten daher strenge Massnahmen am Lift und in den Restaurants, um den Erfolg der Saison nicht durch Corona-Ausbrüche zu gefährden. In allen Skigebieten und auf allen Liften besteht daher Maskenpflicht. Überall wo der Sicherheitsabstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann, ist das Tragen einer Gesichtsmaske Pflicht.
Die Schweiz überlässt auch diese Details den Bergbahnen: Nur in geschlossenen Seilbahnkabinen ist das Tragen einer Maske obligatorisch. Für Skilifte und Sesselbahnen besteht keine Maskenpflicht.
Nachbarländer lehnen Après-Ski klar ab
An ausgelassenes Après-Ski ist bei den Nachbarn gar nicht erst zu denken. Wer dieses Jahr dort Skifahren geht, kann sich auf frühe Abenden zu Bett einstellen. In Italien, Frankreich und Österreich gilt: Wer nicht am Tisch sitzt, muss einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Bars und Restaurants dürfen nicht mehr Gäste aufnehmen als sie Sitzplätze zur Verfügung stellen. All das ist in der Schweiz nicht präzisiert.
Zermatt legte Schutzkonzept bereits vor
In Zermatt gab man erste Schutzmassnahmen bereits bekannt. Das Thema Après-Ski ist aber auch hier noch ungewiss: «Natürlich gehört Après-Ski zum Erlebnis dazu. Doch für unsere Destination ist es zweitrangig», sagt Kurdirektor Daniel Luggen (47). Neben dem Entscheid des Bundes behält man sich daher eigene Regeln vor. Je nach Situation.
Wicki von den Seilbahnen klingt optimistisch. Er glaub an die vernünftige Handhabung der einzelnen Skigebiete in der Schweiz. Man müsse flexibel bleiben und sich anpassen: «Wir müssen mit dem Virus leben lernen – und wir schaffen das!» (vnf)