Bergbahnen wollen «Halsschläuche» verteilen
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Alternative zu Schutzmasken:Bergbahnen wollen «Halsschläuche» verteilen

Alternative zu Schutzmasken in der Skisaison
Bergbahnen wollen «Halsschläuche» verteilen

Die Wintersaison steht vor der Tür. Der erste Schnee ist schon gefallen. Aber wie die Schutzmassnahmen auf der Hütte und in der Gondel aussehen, gab der Bund bisher nicht bekannt. Jetzt nehmen die Bergbahnen die Planung selber in die Hand.
Publiziert: 26.09.2020 um 17:01 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2020 um 21:13 Uhr
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Skifahren ohne Maske ist ab dieser Saison keine Option mehr.
Franziska Scheven

Der erste Schneefall ist schon da. Die Skisaison rückt näher. Aber noch immer gibt es kein Winter-Schutzkonzept vom Bund für die Seilbahnen. Das soll sich jetzt ändern. Die Bergbahnen wollen nicht mehr warten. Sie machen selber Vorschläge.

Das Ergebnis: Schnee-Fans sollen sich mit antibakteriellen Halsschläuchen schützen. Das erfuhr der «Tages-Anzeiger» von dem Verband Seilbahnen Schweiz, in dem der Grossteil der Bergbahnen organisiert ist.

Statt dem lästigen An- und Ausziehen einer Maske vor jedem Lift, wird der Schlauch einfach über Mund und Nase gezogen. Das hält warm und schützt.

Skipass inklusive Halsschlauch

Und damit nicht genug. Die Bergbahnen überlegen laut Zeitung sogar, den Halsschlauch mit den Skipässen kostenlos anzubieten. Dafür kaufen sie das neue Modeaccessoire mit Schutzfunktion bereits fleissig für den Winter ein.

Die Firma Pool-Alpin ist für die Aktion verantwortlich. Sie organisiert die Beschaffung von Ausstattung im Auftrag von etlichen Skigebieten in der ganzen Schweiz. Neben dem Erwerb lässt sie laut Zeitung auch noch gut 10'000 Stück selber produzieren – natürlich alle mit integrierten bakteriellen Schutz.

Kein offizielles Schutzkonzept

Es herrsche eine hohe Unsicherheit, was die Planung der Skiferien angehe. Das beunruhigt viele Bergbahnen-Betreiber. Erste Skigebiete, wie das Skigebiet Fideriser Heuberge, hat bereits beschlossen, im Winter den Betrieb nicht aufzunehmen.

«Wir fordern seit Wochen und Monaten vom Bundesrat, dass er der Bevölkerung mitteilt, dass der Winter stattfindet, dass Skifahren auch kommende Saison sicher und gesund sein wird», sagt der Verbandspräsident und FDP-Ständerat für Nidwalden, Hans Wicki, gegenüber der Zeitung.

Ein Schutzkonzept der Bergbahnen für den Sommer gibt es. Das für den Winter dürft aber ein wenig abweichen. «Allerdings müssen sich die Bergbahnbetreiber darauf vorbereiten, dass sie im Winter mehr Personen befördern müssen. Zum Beispiel müssen sie an der Talstation mehr Platz zum Anstehen einplanen», sagt Wicki.

Wird es Après-Ski geben?

In Österreich wurden erste Massnahmen für die kommende Saison bereits festgelegt: Im Winter wird es bei den Nachbarn kein Après-Ski geben. In der Schweiz ist das noch keine beschlossene Sache. Hier planen Après-Ski-Hotspots weiter mit einem Betrieb – wenn auch eingeschränkt.

«Der Einlass wird kontrolliert, Personendaten werden aufgenommen. Der Betrieb wird eine Herausforderung, aber wir wollen es richtig gut machen», sagt Bergbahndirektor Philipp Holenstein.

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