«Bei Maskenverweigerern stoppen wir die Bahnen»
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Zermatt greift im Winter durch
«Bei Maskenverweigerern stoppen wir die Bahnen»

Als erstes grosses Skigebiet hat Zermatt heute in Zürich das Sicherheitskonzept präsentiert. Die Verantwortlichen werden streng durchgreifen und die Regeln durchzusetzen.
Publiziert: 05.10.2020 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2020 um 07:55 Uhr
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In Zermatt sollen alle Anlagen in Betrieb gehen.
Foto: keystone-sda.ch
Aline Leutwiler und Patrik Berger

Trotz Corona-Krise: Zermatt will diesen Winter seinen Gästen die gesamte Infrastruktur anbieten. «Natürlich verbunden mit Schutzmassnahmen. Die Sicherheit und Gesundheit der Gäste und Mitarbeitenden steht im kommenden Winter über allem», sagt Franz Julen (62), Verwaltungsratspräsident der Zermatt Bergbahnen. Die Walliser wollen alle Anlagen und Pisten öffnen. Und nehmen mit der Gondelbahn Kumme sogar noch eine neue Bahn in Betrieb.

Wintersportler, die sich nicht ans Sicherheitskonzept halten, haben schwere Sanktionen zu befürchten. «Bei Nicht-Einhaltung der vom Bund und Kanton beschlossenen Massnahmen werden wir die Tickets der Gäste sperren», so Julen weiter. «Wenn Maskenpflicht oder Mund-Nasenschutz verweigert wird, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Bahn vorerst zu stoppen.»

Warten auf die Regeln des Bundes

Das hat man nämlich schon im Sommer so gemacht: «Gäste mit Masken haben dann die Verweigerer zurechtgewiesen. Das nützt sehr gut», sagt Julen. Man überlegt auch, strengere Regeln einzuführen, wenn die Massnahmen des Bundesrates nicht ausreichen.

Ob Masken auch beim Anstehen getragen werden müssen, hängt vom Bund und dem Kanton Wallis ab. Deren Vorgaben für den Wintersport sind noch nicht bekannt. In Zermatt zieht man zusätzliche Vorsichtsmassnahmen in Erwägung, falls die Regeln des Bundes nicht ausreichen.

Après-Ski ist noch ungewiss

Wie es mit dem Après-Ski aussieht diese Saison, ist noch unklar. Auch dieser Entscheid und die Kommunikation darüber liegen beim Bund und dem Kanton. «Natürlich gehört Après-Ski zum Erlebnis dazu. Doch für unsere Destination ist es zweitrangig», sagt Kurdirektor Daniel Luggen (47).

Damit sorglos gebucht werden kann, hat Zermatt neue Annullationsbedingungen eingeführt. Im Covid-Fall oder falls die Behörden die Bahnen schliessen, werden bereits gebuchte Tickets in eine Gutschrift umgewandelt. Diese ist für drei Jahre gültig.

Zermatt Unplugged wird angepasst

Nachdem das Festival Zermatt Unplugged letztes Jahr abgesagt wurde, plant man für das nächste Jahr vorsichtig. «Das Festival wird auch 2021 stattfinden. Mit den aktuellen Vorgaben können wir es allerdings nicht wie üblich durchführen», sagt Geschäftsführer Rolf Furrer (40).

Das Festival findet neu an zwei Wochenenden statt. Im Dorf verteilt finden kleine Konzerte mit höchstens 100 Personen statt. Ausserdem soll es neu auch im Sommer kleine Unplugged-Konzerte geben.

Schweizer buchen kurzfristig

Obwohl Zermatt einen Zuwachs von 80 Prozent an Schweizer Gästen verzeichnet, rechnet die Bergregion mit einem Viertel weniger Gäste. «Wir haben schon im Sommer gesehen, dass die Schweizer die fehlenden Ausländer nicht kompensieren können», so Luggen.

Und doch: «Bei aller Vorsicht sind wir uns bewusst: Ein Corona-Ausbruch kann auch im Dorf am Fusse des Matterhorns passieren», sagt Luggen. Für solche Fälle hat man eine lokale Task Force vorbereitet.

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