Die Fideriser Heuberge GR haben als erstes Schweizer Skigebiet entschieden, die Wintersaison wegen der unsicheren Corona-Situation bereits im Sommer abzusagen. Das kleine Bündner Skigebiet entschied sich, die Anlagen und Berghäuser nicht zu öffnen. Um Gewinn zu erwirtschaften, ist eine hohe Auslastung nötig. Dazu braucht es zudem viele Gruppen, insbesondere Skilager. Die Betreiber machen sich Sorgen, ob sie ein Schutzkonzept überhaupt einhalten könnten.
Werden diesem Beispiel weitere Skigebiete folgen? Der Geschäftsführer von Graubünden Ferien, Martin Vincenz, rechnet damit, dass es noch einige weitere Skigebiete treffen könnte. «Es ist ein betrieblicher Entscheid. In Fideris wird man es sich gut überlegt und anschliessend gerechnet haben und so entschieden haben nicht zu öffnen», sagt Vincenz zu BLICK.
Flexibilität ist entscheidend
Im Skigebiet Grimmialp im Berner Oberland geht man nicht von einer Schliessung aus. Als kleines Skigebiet können sie gut mit dem Gästeaufkommen umgehen. Man will die Entwicklung abwarten und unbedingt flexibel bleiben.
Auch in der Gemeinde Gais AR macht man sich Sorgen um den kommenden Winter. «Wir müssen erst abwarten, was die Behörden uns für Vorgaben machen und durchrechnen, ob sich ein Betrieb mit einem Schutzkonzept überhaupt lohnt», sagt Roland Lussmann. Ein Verein von Freiwilligen kümmert sich seit Jahren um den 250 Meter langen Skilift. «Wir werden wohl sehr kurzfristig entscheiden müssen.»
Droht gar ein Betriebsverbot?
Unsicher ist die Lage auch in Eywald BE. «Im letzten Winter hatten wir keinen einzigen guten Skitag, wir hatten zu wenig Schnee», sagt Manfred Baumann vom Skilift Rüschegg. «Wir können nicht noch zwei bis drei solche Winter überstehen.» Dieses Jahr könnten zusätzliche Schutzmassnahmen oder gar ein Betriebsverbot des Kantons zum Problem werden. Den offenen Lift sieht er jedoch als Vorteil, weil dann die Maskenpflicht nicht greife.
In Atzmännig SG gibt man sich kämpferisch. «Aktuell stünden die Zeichen für einen Winterbetrieb gut, sofern es zu keinen Verschärfungen der Richtlinien kommt», sagt Geschäftsführer Roger Meier. Es sollte genügend Gäste geben, weil das Skigebiet vor allem Skifahrer aus dem Grossraum Zürich erwartet.