Reto Gurtner hat grosse Pläne
Alpenvisionär plant autonomes Seilbahnsystem

Reto Gurtner (65) möchte in Flims und Laax ein Seilbahnsystem errichten, bei dem die Insassen das Ziel selbst bestimmen. Die Seilbahn fährt dann ohne Umsteigen direkt zum Zielort.
Publiziert: 16.09.2020 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2020 um 13:10 Uhr
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Reto Gurtner (65) will in den Bündner Skidestiantionen Flims und Laax ein neues Gondelsystem errichten.
Foto: Andrea Brunner

Ursprünglich plante Reto Gurtner (65), Herr des Skigebiets Weisse Arena, eine Grosskabinenbahn in Flims GR. Diese sollte bis zu 160 Personen fassen können. «Doch wer kann jetzt noch mit gutem Gewissen in eine Gondelbahn voll mit Menschen steigen?», fragt Gurtner im Interview mit Radio Südostschweiz.

Nun stellt der 65-Jährige ein völlig neues System vor: «Die Seilbahn soll funktionieren wie im Film ‹Charlie and the Chocolate Factory›. Ich sitze in eine Gondel und kann direkt ohne Umsteigen an meinen gewünschten Zielort fahren».

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Im Film «Charlie and the chocolate factory» gibt es einen aussergewöhnlichen Lift.
Foto: Youtube (Screenshot)

Im Film wird der Hauptprotagonist Charlie von einem Lift an verschiedene Stationen innerhalb einer Fabrik gebracht. Im wilden Ritt katapultiert der Lift Charlie zeitweise aus der Fabrik hinaus und kommt schlussendlich am gewünschten Halt an. Ein solches System wünscht sich also der Bündner auch für seine Bahn.

Tesla als Vorbild

Wie auch bei den Autos von Tesla werden die Batterien beim Bremsen gleich wieder aufgeladen. Ausserdem sind die Gondeln mit einem Elektromotor ausgestattet. So kann die Hälfte der Energie eingespart werden. Gurtner gibt sich sehr überzeugt: «Bis 2028 soll das neue System funktionieren.» Der erste Streckenteil soll jedoch bereits 2021 in Betrieb genommen werden.

Die Gondeln sind in der Station geparkt, bis sie von Gästen benötigt werden. Diese entscheiden dann direkt, wohin sie fahren möchten. Ohne Halt bringt sie die Gondel dann ans Ziel. Mit der neuen Idee sollen in Flims und Laax 80 Prozent der Unterhaltskosten eingespart werden. Denn die Gondeln fahren nur, wenn sie auch tatsächlich benötigt werden.

Personal wird zu Schauspielern

Für die neue Bahn wird kein Personal mehr benötigt. «Für die Mitarbeitenden finden wir eine andere Lösung. Zum Beispiel Schauspieler wäre eine Aufwertung. Sie sollen direkt in den Kundenkontakt treten.», so Gurtner. Weil sie kein Personal mehr brauchen, können die Bahnen zudem länger fahren.

Das Investitionsvolumen soll rund 190 Millionen kosten, so berichtet die «Südostschweiz». Mit einer Ausnahme werden die Grossbahnen in Flims und Laax abgebrochen und mit dieser neuen Bahn ersetzt. (lui)

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