Die Chefs der neuen Migros Supermarkt AG haben am heutigen Freitag endlich ausgepackt – und wichtige Details verraten. Die Supermärkte der Migros sind der wichtigste Teil des Dutti-Universums, sprich des Migros-Genossenschaft-Bunds (MGB). «Das Supermarktgeschäft ist der Kern des Kerns der Migros», sagt Migros-Chef Mario Irminger.
Die neue Supermarkt AG (MSM) soll von den Regionalfürsten Peter Diethelm (CEO) und Guido Rast (VRP) geführt werden. Der Fahrplan steht, auch wenn es noch viel zu klären gibt. Doch schon am Montag wird sich Diethelm bereits ersten Aufgaben annehmen, wie er am Freitag bekannt gibt.
Und der neue Chef macht bereits grosse Versprechungen: Die Preise sollen weiter sinken. «Kunden sollen sich bei uns wohlfühlen, ihre Lieblingsprodukte wiederfinden, Neues entdecken und vom besten Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren», sagt Diethelm.
Zwar ist die neue MSM für das Sortiment der Migros-Filialen zuständig. Trotzdem soll die Migros regional bleiben. «Die zehn Genossenschaften kümmern sich nach wie vor um das regionale Angebot», beruhigt Diethelm.
Stellenabbau möglich
Während sich für die Kundinnen und Kunden alles zum Besseren wenden sollte, sieht es bei den Mitarbeitenden anders aus. Mario Irminger sagt, es könne einen Stellenabbau geben. «Es kann punktuell zu Änderungen kommen. Die Migros wird das aber sehr sozialgerecht gestalten», sagt er weiter.
«Rund 700 Mitarbeitende im Departement Marketing wechseln in die Migros Supermarkt AG», so Irminger weiter. «Das Gros der Mitarbeitenden wird aber bei den Genossenschaften bleiben.» Zentrale Services werden im MGB oder im MSM angesiedelt – je nachdem, wo sie die beste Wirkung haben.
Gleichzeitig betont Irminger, dass bei der Migros – mit 100'000 Angestellten die grösste private Arbeitgeberin der Schweiz – aktuell über 2000 Stellen unbesetzt seien. «Wir haben Mühe, geeignete Fachkräfte zu finden», sagt er.
Denn die Migros hat mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen, beispielsweise mit dem Fachkräftemangel. Aber auch die Digitalisierung hält den Detailhändler auf Trab. Auch Migros Online ist integrierter Bestandteil des Supermarktsgeschäfts und wird ab 2024 von der MSM geleitet. Daneben sieht sich die Migros mit steigenden Kosten (Stichwort Energie) konfrontiert – auch aufgrund der Inflation.
Doppelspurigkeiten beseitigen
Mit der neuen Supermarkt AG will die Migros jetzt effizienter werden. «Heute gibt es mehrere Doppelspurigkeiten, die Wertschöpfungskette wird deshalb überarbeitet», sagt Diethelm. Damit will die Migros aber nicht nur die Kosten senken, sondern auch wieder mehr Marktanteile und Umsatz gewinnen. Die Migros hat bereits ein Ziel, um wie viel die Kosten sinken sollen – falls alles nach Plan läuft. Mehr will aber niemand verraten. Ziel ist eine Ebit-Marge von 2,5 Prozent.
2024 soll die neue Migros mit der Supermarkt AG dann stehen. Bis dahin wird die MSM effektiv vorangetrieben, und das MGB-Departement Marketing soll darin überführt werden. Gleichzeitig sollen die Aufbauorganisation sowie Verantwortlichkeiten genau bestimmt werden. Am Schluss sollen vom Umbau vor allem die Kundinnen und Kunden der Migros profitieren.
Stellenabbau möglich
Irminger sagt, es kann einen Stellenabbau geben. Die Migros-Gruppe hat 100'000 Mitarbeitenden. «Wir möchten den Angestellten aber auch die Möglichkeit geben, in andere Unternehmensteile zu wechseln», sagt er. Gleichzeitig spricht er über die Mühe, überhaupt genügend Fachkräfte zu finden.
Hat die Migros ein Männerproblem?
Peter Diethelm, der neue designierte CEO der MSM, kommt von der Genossenschaft Ostschweiz. Es wird die Kritik laut, dass die Migros fast nur Männer in der Geschäftsleitung hat. «Im Kader sind 30 Prozent Frauen», relativiert Ursula Nold.
MSM macht Sortiment, nicht Genossenschaften
«Das Sortiment zu bestimmen, ist Aufgabe des MSM», erklärt Peter Diethelm. Die Genossenschaften kümmern sich aber nach wie vor um das regionale Angebot – aus der Region, für die Region.
Kosten sollen sinken – aber um wie viel?
«Zielsetzung sind nich nur Kosten, sondern Marktanteile und Umsatz gewinnen», sagt Diethelm. Am Anfang plant die Migros erhebliche Investitionen. Gleichzeitig will die Migros die Kosten aber senken – um wie viel will aber niemand verraten. Es kommt auch darauf an, ob alles funktioniert wie geplant. Die Migros peil eine Ebit-Marge von 2,5 Prozent an.
Die neue Supermarkt AG beschränkt sich auf die Detailhändlerin Migros. «Denner und Migrolino werden immernoch über den MGB geführt», erklärt Irminger. Beide bleiben eigenständig.
«Das Supermarktgeschäft ist der Kern des Kerns der Migros», sagt Irminger. Deshalb sei es so wichtig, das Geschäft effizienter aufzustellen.
Migros spürt Inflation
Die Migros hat mit hohen Kosten zu kämpfen. «Heute gibt es mehrere Doppelspurigkeiten, die Wertschöpfungskette wird deshalb überarbeitet», erklärt Peter Diethelm. «Wir spüren die Inflation auf verschiedensten Ebenen.» Deshalb brauche es nach wie vor Handlungsbedarf.
«Migros Online ist integrierter Bestandteil des Supermarktsgeschäfts und wird von der MSM geleitet», erklärt Guido Rast.
Keine Infos zu möglichem Stellenabbau
Zum einem möglichen Stellenabbau kann Irminger noch nichts sagen. «Es kann punktuell zu Änderungen kommen. Die Migros wird das aber sehr sozialgerecht gestalten», sagt Irminger dazu. Über 2000 Stellen sind momentan jedoch unbesetzt.
Das bedeutet die Neustrukturierung für die Mitarbeitenden
«Rund 700 Mitarbeitende im Departement Marketing wechseln in die Migros Supermarkt AG», erklärt Mario Irminger. «Das Gros der Mitarbeitenden wird bei den Genossenschaften bleiben.» Zentrale Services werden im MGB oder im MSM angesiedelt, wo sie die beste Wirkung haben.