Kurz vor dem Saisonstart
Schweizer Skigebiet sucht verzweifelt einen Käufer

In Langenbruck BL kämpfen zwei Skilifte ums Überleben. Nach mehreren Wintern fast ohne Schnee will der Betreiber sie verkaufen. Zu hoch sind die Kosten, zu klein die Einnahmen an den wenigen Tagen mit Lift-Betrieb.
Publiziert: 20.11.2024 um 09:06 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2024 um 14:26 Uhr
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Seit 1952 transportieren in Langenbruck BL zwei Lifte Wintersportler in die Höhe.
Foto: Blick

Auf einen Blick

  • Das kleine Skigebiet hat zwei Lifte – sie führen bis auf 940 Metern über Meer
  • Weil Investitionen anstehen und die Betriebskosten hoch sind, sucht der Betreiber einen Käufer
  • 1952 hat der Lift zum ersten Mal Skifahrer transportiert, sogar eine Schanze gabs in Langenbruck
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Das kleine Skigebiet Langenbruck in Baselland hat eine lange Tradition. Seit 1952 transportieren zwei Skilifte Wintersportler in die Höhe. Generationen von Einheimischen haben im früheren Luftkurort das Skifahren gelernt. Sogar eine Sprungschanze gabs in Langenbruck. Dieser Wintersport-Glanz ist aber längst verblasst. Nur zwei Skilifte erinnern noch an die alten Zeiten, als der Ort ein Wintersportmekka war. Doch auch ihre Tage sind gezählt, wie es scheint. 

Die beiden Lifte in der höchstgelegenen Baselbieter Gemeinde stehen nämlich zum Verkauf. Betreiber und Mehrheitsaktionär Peter Hammer (74) will die Anlage aufgeben, wie die «Volksstimme», die Zeitung für das Oberbaselbiet, berichtet. Neben seinem Alter – Hammer setzt sich seit 60 Jahren für seine geliebten Lifte ein – sind vor allem mehrere schneearme Winter in Folge Grund dafür. Er hofft, dass die Anlagen bald einen Käufer finden. Die Gebäude und die Lifte seien technisch in bestem Zustand, sagt er.

Bis auf 940 Meter über Meer

Der Skilift «Untere Wanne» hat eine Länge von 1200 Metern und überwindet eine Höhe von 220 Metern. Auf 940 Metern über Meer ist Schluss. Die Anlage «obere Wanne» ist mit einer Länge von 450 Metern kürzer und hat eine Höhendifferenz von 130 Metern. Bei guten Verhältnissen kann man sogar in der Nacht Skifahren, ein Teil der Pisten ist beleuchtet. Der Betrieb für die kommende Saison ist gesichert – trotz Verkaufsabsichten.

Die Generalversammlung der Skilift AG Langenbruck hat im Herbst beschlossen, das Unternehmen zu verkaufen – einstimmig. Die immer milder werdenden Winter hätten den Betrieb stark beeinträchtigt. Zudem machen den Betreibern die steigenden Stromkosten und die Investitionen in die Beschneiung zu schaffen. Sie stünden in keinem Verhältnis mehr zu den Einnahmen. Die Tourismusverantwortlichen der Gemeinde setzen schon seit längerem auf den Sommer – auf Wandern, Wellness und Seilpark.

Posse während der Corona-Pandemie

Zum letzten Mal im Fokus der nationalen Medien stand das Mini-Skigebiet im Grenzgebiet der Kantone Solothurn und Basel-Landschaft während der Corona-Pandemie. Im Dezember 2020 hatte der Kanton Solothurn Skigebiete geschlossen. Im Kanton Basel-Landschaft war Wintersport aber weiterhin erlaubt.

Das führte zur geradezu grotesken Situation, dass im Skigebiet nur einer von zwei Liften laufen durfte. Konkret: Der untere Lift in Langenbruck steht im Baselbiet. Er durfte laufen. Der obere Lift in der Gemeinde Holderbank befindet sich auf Solothurner Boden; seine Bügel standen still.

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