Darum gehts
- Tesla-Gebrauchtwagen: Sinkende Nachfrage und längere Wartezeiten für Käufer
- Elon Musks kontroverse Auftritte beeinflussen Tesla-Verkäufe negativ
- Gebrauchte Teslas bleiben 45,5% länger auf Autoscout24 als noch vor einem Jahr
Tesla hat gerade ein Image-Problem. Das wirkt sich nun auch auf Gebrauchtwagen der US-E-Automarke aus. So erreichten die Suchanfragen bei Autoscout24 nach Occasion-Teslas im Februar 2025 einen neuen Tiefpunkt. Entsprechend müssen Tesla-Fahrzeuge deutlich länger auf neue Käufer warten, die eine am Montag veröffentlichte Analyse des Schweizer Gebrauchtwagenhändlers zeigt.
Auslöser ist Elon Musk (53): Seit der Tesla-Chef zum engen Beraterkreis des US-Präsidenten Donald Trump (78) gehört, kaufen sich immer mehr Tesla-Besitzer einen Sticker mit der Aufschrift «I bought this before Elon went crazy» (Den hab ich gekauft, bevor Elon durchdrehte). Damit wollen sich die Fahrer von Musk distanzieren, der für die Trump-Regierung drastisch Staatsausgaben kürzt.
Tesla Roadster besonders unbeliebt
Im Durchschnitt bleiben gebrauchte Teslas inzwischen 45,5 Prozent länger auf Autoscout24 als noch vor zwölf Monaten. Die Entwicklung sei generell bei Elektro-Autos zu spüren – doch besonders bei der Marke Tesla, bilanziert die Analyse.
Zu den grössten Ladenhütern zählen dabei unter anderem der Tesla Roadster und das Model S – mit längeren Verweildauern auf der Verkaufsplattform von 60,6 respektive 55,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei Model X oder 3 gibt es längere Wartezeiten als noch vor einem Jahr.
Dabei werden immer mehr Elektroautos auf der Wiederverkaufs-Plattform inseriert. Doch nicht bei Tesla: Dort gibt es ein Fünftel weniger Inserate. Aktuell sind auf Autoscout24 860 Tesla-Modelle inseriert. Im Schnitt kostet eines der gebrauchten Elektro-Fahrzeuge zwischen 30'000 und 50'000 Franken.
Verkäufe im Februar eingebrochen
Insgesamt war die Nachfrage nach Teslas auf Autoscout24 das letzte Jahr durch schwankend – Anfang 2025 ist diese dann nochmals zurückgegangen. «Das könnte darauf hindeuten, dass Tesla schon vor den jüngsten Ereignissen wie dem Wahlsieg und der Amtseinführung von Donald Trump sowie den kontroversen öffentlichen Auftritten von Elon Musk mit Herausforderungen zu kämpfen hatte», sagt Alberto Sanz de Lama, Managing Director von AutoScout24.
Doch die neusten Eskapaden Musks scheinen die Herausforderungen noch verschlimmert zu haben. Im Februar sind die Verkäufe von Teslas in der Schweiz um zwei Drittel eingebrochen: Der US-Elektroauto-Bauer hat noch 335 Neuwagen verkauft. Seit Anfang Jahr hat zudem der Aktienkurs um über 38 Prozent nachgelassen.
Daran dürfte wohl auch die jüngste Marketing-Aktion nichts ändern: Trump kaufte Musk vor versammelter Presse einen roten Tesla ab. «Eine Lachnummer», nennt Reputationsexperte Bernhard Bauhofer (59) die Inszenierung. «Wegen der Trump-Aktion wird aber niemand zusätzlich einen Tesla kaufen». Ob Bauhofer recht hat, werden die Verkaufszahlen vom März zeigen.