Anschnallen und Nerven behalten heisst es jetzt für Besitzerinnen und Besitzer von Krypto-Geld. Allen voran für jene, die mit Bitcoin handeln. Die bekannteste und bedeutendste unter den Krypto-Währungen sackt täglich auf neue Tiefs ab.
Zeitweise werden für den Bitcoin nur noch 20'824 Dollar gezahlt. Das ist der tiefste Stand seit Dezember 2020. Warm anziehen müssen sich auch jene, die am breiten Krypto-Markt mittun: Der Etherum-Preis fiel auf 1075.52 Dollar, der Avalanche-Coin sowie Solana und Dogecoin verloren im tiefen zweistelligen Prozentbereich an Wert.
Zinswende und Unsicherheit sind Gift
«Die Stimmung im Krypto-Sektor ist verheerend, die globale Marktkapitalisierung der Krypto-Währungen ist unter 1 Billion Dollar gefallen», sagt ein Kryptogeld-Analyst zur US-Nachrichtenagentur Bloomberg. Rutsche der Bitcoin-Preis unter die 20'000-Dollar-Marke, könnte dies zu einer «noch hässlicheren» Preisdynamik führen.
Zur Erinnerung: 69'000 Dollar kostete ein Bitcoin noch vor rund sieben Monaten. Seitdem ging es bachab mit dem Digitalgeld, um mehr als 70 Prozent.
Hohe Inflation und Ängste vor der nahenden Zinswende in den USA reissen die Digitalwährungen derzeit in die Tiefe. Hinzu kommen Berichte von US-Medien, dass der Krypto-Kreditgeber Celsius Digitalgeld-Transaktionen aufgrund «extremer Marktbedingungen» ausgesetzt hatte. Im Gegenzug verteuert sich der Dollar, die Anleihenrediten ziehen an und die Kurse der Aktien werden billiger.
Nur noch ein Drittel der Marktkapitalisierung
Der Wert aller rund 19'800 Digitalwährungen beläuft sich laut dem Portal Coinmarketcap gegenwärtig auf etwa 950 Milliarden Dollar. Vor gerade einmal einem halben Jahr lag die Marktkapitalisierung noch rund dreimal so hoch bei fast drei Billionen Dollar. Ein klares Zeichen, wie stark das Digitalgeld unter Druck steht.
Erstaunlich: Noch bis in den November 2021 hinein hatten Krypto-Währungen trotz bereits hohen Inflationszahlen weiter zugelegt. Einige Anlageexperten priesen das Digitalgeld bereits als Teuerungsschutz. Das hat nun wieder komplett gedreht. Der Druck hält an, die Achterbahnfahrt des Bitcoins geht weiter – zunächst wohl weniger nach oben, sondern weiter in Richtung neue Tiefstände.