Unter Geldwäscherei-Verdacht! Dadvan Yousuf (22) hat die Polizei am Hals. Gegen den wohl bekanntesten Krypto-Promi der Schweiz, «Forbes», «NZZ» und andere Medien bezeichnen ihn als Krypto-Wunder, läuft ein Verfahren der Berner Staatsanwaltschaft.
Im eröffneten Verfahren geht es um Betrug und Geldwäscherei, berichtet «SRF Investigativ» unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. «Mitte März 2022 ist ein Verfahren gegen die fragliche Person eröffnet worden», bestätigt der stellvertretende Generalstaatsanwalt Christof Scheurer gegenüber Blick.
Finanzgenie oder Schwindler? Yousufs Geschichte machte rund um den Globus Schlagzeilen – auch im Blick: Der Aufstieg des irakischen Flüchtlings, der im Alter von drei Jahren in die Schweiz kam und es nach eigenen Angaben – zumindest zeitweise – zum Krypto-Milliardär gebracht hat.
Seine Geschichten klangen zu gut
Yousuf lancierte im letzten Jahr auch eine eigene Kryptowährung, Dohrnii genannt. Sein Versprechen: Wie Bitcoin sei es die nächste grosse Digital-Währung.
Für nicht wenige klangen seine Geschichten aber zu gut, um wahr zu sein. Yousuf selbst nährte durch widersprüchliche Aussagen Zweifel an diesem Hollywood-reifen Werdegang.
Recherchen diverser Medien zeigten denn auch Widersprüchlichkeiten in seiner Tellerwäscher-Geschichte. Was ist wahr, was ausgeschmückt, was frei erfunden? Blick hat Yousuf im März 2022 mit den wichtigsten Vorwürfen konfrontiert. Oft steht Aussage gegen Aussage.
Yousuf hat die Finma an der Backe
Die Finanzmarktaufsicht Finma lässt Dadvan Yousufs Stiftung – sie trägt den gleichen Namen wie sein Krypto-Geld und gibt dieses heraus – von einer Untersuchungsbeauftragten durchleuchten. Es laufen Abklärungen, ob Yousuf oder seine Stiftung gegen das Finanzmarktgesetz verstossen haben. Seit Anfang April untersagt die Finma ihm auch alle weiteren Rechtshandlungen in Zusammenhang mit der Dohrnii-Stiftung.
Nun läuft auch noch ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen Dadvan Yousuf selbst. Anlass für das Verfahren sei eine Meldung an die Meldestelle für Geldwäscherei MROS beim Bundesamt für Polizei gewesen, sagt der stellvertretende Generalstaatsanwalt Scheurer.
Yousufs Anwalt schreibt Blick: «Uns ist derzeit kein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft und auch keine polizeilichen Ermittlungen bekannt.» Und weiter: «Aus diesem Grunde bitten wir um Verständnis, wenn wir uns zu dieser Behauptung aktuell nicht weiter äussern können.»
Für Dadvan Yousuf gilt die Unschuldsvermutung.