«Knistert, klemmt, alles wackelt»
Kunden nerven sich über Migros Coffee-B-Maschinen

Die Migros wollte mit ihrer Coffee-B-Maschine die Kaffeeindustrie revolutionieren. Jetzt gibt es vernichtende Kommentare und viele Reklamationen für die Kaffeemaschine.
Publiziert: 18.02.2023 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2023 um 11:55 Uhr
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Die Coffee-B-Maschine, die Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen am vergangenen September präsentierte, sorgt für Probleme.
Foto: AFP

Angekündigt wurde das Kaffeesystem Coffee B ganz unbescheiden als die «grösste Produkte-Innovation der Firmengeschichte». Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen (54) sparte nicht mit grossen Worten, als der Detailhändler die Kaffeemaschinen mit Kugeln statt Kapseln präsentierte.

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Seit rund einem halben Jahr ist die «Weltneuheit» auf dem Markt – und erntet vernichtende Kommentare von den eigenen Kunden. «Unglaublich laut, sehr schlecht verarbeitet und der Kaffee schmeckt wie Spülwasser», schreibt der User «Das Glow» auf der Migros-eigenen Bewertungsplattform «Migipedia». Andere bemängeln die Qualität der Maschine. «Sie knistert, klemmt, alles wackelt und sie macht gesamthaft einen sehr billigen Eindruck.»

«Wir wechseln zurück auf unsere alte Nespresso»

Viele Kundinnen und Kunden berichten von technischen Problemen und wie sie das Gerät zwei oder dreimal umtauschen mussten. «Der Hebel funktioniert nicht und wir brauchen mittlerweile 5 Kapseln um einen vernünftigen Kaffee zu kriegen», schreibt User «RSchl». «Wir wechseln zurück auf unsere alte Nespresso, die auch nach 4 Jahren noch einwandfrei funktioniert.»

Natürlich finden sich auf der Plattform auch vereinzelt positive Kommentare und bestimmt ist Kaffee auch Geschmackssache, doch die Gesamtbewertung spricht Bände. Gerade mal 2,8 von 5 möglichen Sternen gibt es auf Migipedia für die «Globe Black»-Maschine.

Und auch einzelne Migros-Verkäufer scheinen nicht an die eigene Kaffeemaschine zu glauben. Die «Handelszeitung» berichtet von einem Melectronics-Verkäufer, der direkt davon abrät, eine Maschine zu kaufen. Wöchentlich würden drei bis vier Maschinen wegen Defekten retourniert, lautet seine Begründung.

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Migros: Fehlerquote vergleichbar

Die Migros beschwichtigt: Die Fehlerquote sei vergleichbar mit anderen Kaffeesystemen, sagte Mediensprecher Patrick Stöpper, gegenüber der «Handelszeitung».

Viele der angesprochenen Probleme könnten durch «korrekte Benutzung» oder «richtige Reinigung» einfach behoben werden. Man sei aber stetig daran, die Qualität zu verbessern und nehme das Feedback der Kundinnen und Kunden ernst.

Die Migros sei mit den Verkaufszahlen von Maschinen und Kaffeebällen zufrieden – ohne aber konkreten Zahlen zu nennen. (bro)

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