«Die Zukunft gehört unserem System»
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Migros-Chef zur Kaffee-Neuheit:«Die Zukunft gehört unserem System»

Beim Preis schon zu Nespresso aufgeschlossen
Kaffee-Kugel von Migros zu teuer für Denner

Die Migros hat das Geheimnis gelüftet: Bei der «grössten Produkte-Innovation der Firmengeschichte» handelt es sich tatsächlich um ein neues Kaffee-Kapselsystem, das ohne Kapsel auskommt. Der orange Riese greift Kapsel-Riesen wie Nespresso an.
Publiziert: 06.09.2022 um 07:58 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2022 um 16:27 Uhr
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Hinweis auf die angekündigte Kaffee-Revolution der Migros: Überdimensionale Kugel vor dem Haupteingang am Limmatplatz in Zürich.
Foto: Blick

Die Migros hat sich Grosses vorgenommen. Ihr neues Kaffee-System Coffee B soll den Markt für Kaffeekapseln auf den Kopf stellen, wie Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen (52) am Dienstagvormittag angekündigt hat. Beim neuen Produkt handelt es sich um ein «Kapselsystem ohne Kapseln», gemäss Zurbuchen eine «Weltneuheit».

Statt Kapseln gibts Kugeln: Das B hinter Coffee steht für Ball. Das Kaffeepulver wird zu einer Kugel – Coffee Ball genannt – gepresst, umhüllt von einer transparenten, biologisch abbaubaren Schutzhülle. Schön verpackt kommen neun Kugeln pro Packung in einer Art Eierkarton daher.

Migros-Chef Zumbrunnen stellt Coffee B vor
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«Grösste Produkte-Innovation»:Migros-Chef Zumbrunnen stellt Coffee B vor

Preise wie bei Nespresso

Die Kundinnen und Kunden zahlen für diese «Revolution» praktisch Preise wie beim Branchenprimus Nespresso. Die Maschine wird für 169 Franken verkauft. Ein 9er-Pack Coffee Balls kostet 4,60 Franken und die Bio-Variante 4,95 Franken. Macht im Schnitt 0,51 Franken pro Standard-Ball.

Die neue Kaffeemaschine und die dazugehörigen Coffee Balls stehen ab heute Dienstag zum Verkauf. Kundinnen und Kunden können die Produkte in den 650 Migros-Filialen und in der Fachmarktkette Melectronics kaufen – oder online auf Digitec Galaxus, Migros Online oder Coffeeb.com bestellen. Nicht geben wird es den Kugel-Kaffee beim Discounter Denner. «Hier ist ein Verkauf bislang nicht vorgesehen», sagt dazu Migros-Chef Zumbrunnen. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Migros weniger Interesse bei Kundinnen und Kunden erwartet, die über weniger finanzielle Ressourcen verfügen.

Bald auch Maschinen für Büros und Restaurants?

Neben dem Heimgerät will die Migros später auch in der Gastronomie und in den Büros durchstarten. «Das Potenzial der Kapseln ist beträchtlich», sagt Zumbrunnen. Der orange Riese will mit dem eigenen System mittelfristig die herkömmliche Kaffee-Kapsel vom Markt verdrängen. Neben der Schweiz steigt die Migros mit Coffee B direkt auf dem französischen Markt ein. Hier spannt sie beispielsweise mit den Detailhandelsriesen mit Carrefour und Auchan zusammen.

Zumbrunnen bezeichnet das neue System als die zweite grosse Schweizer Kaffeerevolution nach der Einführung der Nespresso-Kapseln im Jahr 1986. Die Einwegkapseln aus Alu oder Plastik stehen aus ökologischen Gründen immer wieder in der Kritik. Sie verursachen jährlich riesige Abfallberge.

Langer Atem nötig

Auch die kompostierbaren Kapsel-Alternativen landen oft auf dem herkömmlichen Müll. Coffee B soll dieses Problem nun beheben. Die Coffee Balls sollen gemäss Migros innerhalb von 4 Wochen im Gartenkompost biologisch abbaubar sein.

Bis sich diese Innovation mit den Kaffee-Bällen im Markt durchsetzt, braucht es Zeit. «Wir werden wohl einen langen Atem brauchen», sagt auch Migros-Chef Zumbrunnen. Keinesfalls sollten Haushalte jetzt ihre bisherigen Maschinen aussortieren. Das wäre auch nicht nachhaltig. Die Alu-Kapsel-Allianz mit Nespresso für das Recycling der Kapseln wird ebenfalls weitergeführt. Weiterhin verkaufen will die Migros auch ihre eigenen Kapselsysteme und Kapseln für Maschinen von Nespresso. (smt/uro)

Migros-Kafi-PK

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