Kampfpilot kann sie steuern
Mit dieser Drohne arbeitet Airbus an der Kriegsführung von morgen

Airbus hat an der Luft- und Raumfahrtausstellung die Wingman-Drohne vorgestellt. Sie soll künftig die gefährlichsten Aufgaben im Kriegseinsatz übernehmen. Blick stellt das Präzision-Flugobjekt vor.
Publiziert: 05.06.2024 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2024 um 10:54 Uhr
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Statt einem bemannten Kampfjet soll künftig die Wingman-Drohne Unterstützungsaufgaben für ein «Führungsflugzeug» übernehmen.
Foto: airbus
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Im Luftkampf schützt der sogenannte Wingman den führenden Piloten und hält ihm den Rücken frei. So trägt er zum Missionserfolg bei. Ganz ähnlich soll die neue Kampfjet-ähnliche Drohne von Airbus funktionieren. Nur dass kein Mensch mehr die gefährliche Aufgabe übernehmen muss.

Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) zeigt der europäische Flugzeugbauer vom 5. bis 10. Juni erstmals sein neues Wingman-Konzept. Die Drohne soll ab den 2030er-Jahren zum Einsatz kommen. Dabei kann ein Pilot in einem Kampfflugzeug – beispielsweise im Eurofighter – das Flugobjekt steuern. Es kann anstelle eines bemannten Flugzeugs riskante Missionsaufgaben übernehmen.

Geeignet für Aufklärungs- und Kampfeinsätze

Die Aufgaben des Wingman reichen laut Airbus von der Aufklärung über das Stören von Zielen bis hin zur Bekämpfung von Zielen am Boden oder in der Luft mit Präzisionslenkmunition oder Raketen. Piloten in bemannten «Führungsflugzeugen» werden aber immer die Kontrolle über die Mission behalten.

Die ausgestellte Drohne im 1:1-Massstab ist laut Airbus vergleichbar mit einem Showcar in der Autoindustrie. Das Wingman-Modell zeige alle vorgesehenen Fähigkeiten, darunter die Tarnkappentechnik – im Fachjargon «Stealth» genannt – und die Integration verschiedener Waffen. Es müssten aber nicht alle präsentierten Elemente den Weg in die Serienproduktion finden.

Deutsche Luftwaffe forderte unbemannte Unterstützung

Entwickelt wird die Wingman-Drohne auf Wunsch der deutschen Luftwaffe. Sie habe einen klaren Bedarf an einem unbemannten Flugzeug geäussert, das mit ihren bemannten Kampfflugzeugen fliege, sagt Michael Schöllhorn (58), CEO von Airbus Defense and Space. Und zwar für die Zeit von 2030 bis 2040, denn danach soll das «Future Combat Air System» einsatzbereit sein.

Das Future Combat Air System wird in Deutschland, Frankreich und Spanien dereinst den Eurofighter Typhoon, beziehungsweise die Rafale und später auch die Lockheed Martin F-35 ersetzen. Neben einem bemannten Mehrzweckkampfflugzeug der sechsten Generation («New Generation Fighter») gehören dazu ebenfalls unbemannte Begleitflugzeuge.

Mit dem Krieg in der Ukraine gewinnt die Verteidigung in ganz Europa wieder Bedeutung. Auch die Schweizer Luftwaffe soll weniger verwundbar werden. Deshalb liess die Armee nach Jahrzehnten erstmals wieder Kampfjets mitten auf der Autobahn landen und starten.

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