Gemeinsam gegen die Grossmächte: Frankreich, Deutschland und Spanien haben ein neues europäisches Kampfflugzeug auf den Weg gebracht. Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die französische Verteidigungsministerin Florence Parly und ihre spanische Kollegin Margarita Robles unterzeichneten ein entsprechendes Abkommen.
Im Beisein des französischen Präsidenten Emmanuel Macron wurde auf der Luftfahrtmesse im französischen Le Bourget ein erstes Modell des neuen Kampfflugzeugs enthüllt. Federführend beim Projekt sind die Konzerne Airbus und Dassault Aviation, die heute den Eurofighter und die Rafale herstellen.
Auch für Schweiz interessant?
Das neue Kampfjet-System soll die alternden Tornado-Kampfjets und den Eurofighter der deutschen Bundeswehr sowie die Rafale-Maschinen der französischen Luftwaffe ersetzen. Als Ergänzung zu den Kampfjets sollen auch Drohnen produziert werden. Ein erster Testflug ist für 2026 geplant.
Für die Schweiz, die derzeit selbst nach neuen Jets Ausschau hält, hat die Ankündigung keine unmittelbaren Auswirkungen: Denn das «Future Combat Air System», wie sich das Ganze nennt, wird erst ab 2040 zur Verfügung stehen – so lange kann die Schweiz mit der Beschaffung nicht warten.
Allerdings: Wenn die Europäer nun einen neuen Jet entwickeln, werden sie in die Weiterentwicklung von Rafale und Eurofighter, die in der Schweiz derzeit zur Auswahl stehen, möglicherweise nicht mehr investieren. Ob das ein Nachteil für die beiden Typen ist, wird sich in der Evaluation zeigen.
Papierflieger haben keine Chance
Klar ist aber: Papierflieger wird die Schweiz nicht kaufen – erst letzte Woche war der schwedische Gripen E aus dem Rennen geflogen, weil er noch nicht fertig ist.
Doch sollte der neue europäische Super-Jet etwas taugen, könnte er bei der nächsten Beschaffung in 20, 25 Jahren zum Handkuss kommen. (sf/SDA)