Staffelflugzeug hebt ab
Das Staffelflugzeug ist abgehoben.
Staffelflugzeug rollt los
Direkt nachdem der zweite Jet abgehoben ist, rollt ein Staffelflugzeug zum Startpunkt über die Autobahn.
Zweiter Jet hebt ab
Der zweite Jet ist erfolgreich abgehoben.
Zweiter Jet rollt los
Rund 10 Minuten nach dem ersten Jet rollt ein zweiter über die Autobahn. An einem geraden, für den Start geeigneten Abschnitt angekommen, wartet der Jet nun auf die Freigabe zum Start.
Erster Jet gestartet
Um 12.06 Uhr war es so weit: Ein Armee-Jet ist von der Autobahn A1 im Waadtland gestartet. Einen Start auf einer Autobahn hatte es seit 1991 nicht mehr gegeben. Damals gab es ein ähnliches Manöver im Tessin.
Jetzt hebt Armee-Maschine ab
Jetzt geht es plötzlich ganz schnell: In den nächsten fünf Minuten wird eine Armee-Maschine von der Autobahn A1 abheben. Ursprünglich hiess es, der Start solle erst um 13 Uhr erfolgen.
Österreicher lobt Schweizer Armee
Bei der Militär-Übung «Alpha Uno» sind auch Gäste aus den benachbarten Ländern dabei. Ein Mitglied der österreichischen Armee ist beeindruckt von der Ausführung der Schweizer Kampfjet-Piloten.
Planespotter ignorieren Armee-Bitte
Die Armee sperrt in der Waadt die A1 und lässt nach Jahrzehnten erstmals wieder Kampfjets auf der Autobahn landen und starten. Obwohl die Armee gebeten hat, dass nicht zu viele Zuschauer nach Payerne kommen sollen, beobachten etwa 20 Planespotter die Übung.
«Es gab auch Pisten, die unter den Brücken durchgingen»
Rudolf Wicki ist ehemaliger Kampfjetpilot und war bereits 1982 bei der Übung in Münsingen BE dabei, als die Luftwaffe auf der Autobahn landete. Der Aviatik-Experte schätzt die Übung im Video ein.
Auch vierter Kampfjet sicher gelandet
Die Übung der Luftwaffe war bislang erfolgreich. Auch der vierte F/A-18-Kampfjet ist sicher auf der Autobahn gelandet.
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist alles anders. Möglichst rasch will die Schweizer Armee wieder fähig werden, das Land verteidigen zu können. Das betrifft gerade die verletzliche Luftwaffe. Diese hat nur noch drei Flugplätze, auf denen alle Kampfjets stationiert sind – in Payerne VD, Emmen LU und Meiringen BE. Diese Konzentration macht sie anfällig und verwundbar. Bei einem gezielten Angriff wäre der Schaden gross, sagt Luftwaffenchef Peter Merz (56). Daher braucht die Luftwaffe mehr Optionen.
Nun sollen wieder Alternativen geschaffen werden. Am Mittwoch gilt es ernst. Dann landen und starten in der Waadt zwischen Payerne und Avenches F/A-18-Kampfjets auf der Autobahn A1. Mit der Übung «Alpha Uno» will die Luftwaffe testen, ob ihre Flieger auch von improvisierten Standorten aus einsetzbar sind, immerhin fehlt dort die übliche Infrastruktur. Die Luftwaffe will Menschen und Material innert kürzester Zeit im ganzen Land verteilen können, um die risikoreiche Konzentration der Flotte zu vermindern.
Autobahn-Sperrung mitten unter der Woche
Am Mittwochmorgen gegen 10 Uhr sollen vier F/A-18 auf der A1 landen. Danach werden sie wieder betankt und für den Abflug vorbereitet. Am Nachmittag soll eine zweite Welle landen und starten. Für die Übung wird der Autobahnabschnitt extra zur Piste umgestaltet. Unter anderem muss die Mittelleitplanke abgebaut werden. Dafür wird der A1-Abschnitt von Dienstag, 21 Uhr, bis Donnerstagmorgen um 6 Uhr gesperrt.
Eine gesperrte Autobahn mitten in der Woche. Autofahrerinnen und Autofahrer dürften sich nerven. Das Bundesamt für Strassen (Astra) beschwichtigt: «Werktags verkehren im Schnitt rund 23'500 Fahrzeuge auf dem betroffenen Strassenabschnitt.» Im Vergleich zu anderen Abschnitten der A1 sei das Verkehrsaufkommen eher klein. Der Verkehr wird über das kantonale Strassennetz umgeleitet, das Übungsgelände grossräumig abgesperrt.
Konzept wurde nach dem Kalten Krieg aufgegeben
Die Idee, mit Kampfjets auf Autobahnen zu starten und landen, ist nicht neu. Schon Ende der 1950er-Jahre – also mitten im Kalten Krieg – wurde das Nationalstrassennetz entsprechend geplant. Auch die damaligen Bedrohungsszenarien sahen die Landebahnen der Flughäfen als wunden Punkt an. Bei deren Zerstörung hätten die Jets weder starten noch landen können und wären somit nutzlos geworden.
Mehrere Autobahnabschnitte wurden so geplant, dass sie als Notlandepiste dienen können. Auf Strecken von rund zwei Kilometern wurden sie exakt gerade gebaut und mit einfach zu entfernenden Mittelleitplanken ausgestattet. Auch wurde auf eine Begrünung in der Mitte verzichtet. 1970 fand zwischen Oensingen SO und Härkingen SO eine erste Übung statt. Die letzte wurde 1991 im Tessin durchgeführt. Bereits im Zuge der Armeereform 95 wurde das Konzept der Autobahnlandepisten aufgegeben. Bis jetzt.
Alle Abläufe muss die Armee wieder neu lernen. Dazu werden mobile Flugplatzabteilungen aufgebaut, die eine Autobahn in eine Start- und Landebahn verwandeln, betreiben und sie auch bewachen können. Gleichzeitig sucht die Armee landesweit Standorte, die in kurzer Zeit wieder zu temporären Militärflugplätzen umgerüstet werden können. Welche Orte betroffen sind, wird nicht verraten – sie würden auch nur im Verteidigungsfall aktiviert. Luftwaffenchef Merz aber hat versprochen: «Wir werden keine Tower an der Autobahn aufstellen.»