Jetzt bedrohen Lieferengpässe den Schulanfang
Der Schweiz gehen die Finken aus

Schweizweit stürmen Eltern in die Schuhläden. Sie brauchen Finken, Gymnastikschuhe und Turnbeutel. Aber manche Händler kämpfen mit Lieferschwierigkeiten.
Publiziert: 02.08.2021 um 11:31 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2021 um 11:33 Uhr
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Wer noch Finken für den Nachwuchs braucht, der muss sich sputen.
Foto: Siggi Bucher
Marc Iseli

Schon bald beginnt das neue Schuljahr. Eltern rüsten deshalb ihre Kinder mit allem aus, was es für den Start im Kindergarten oder in der Schule braucht. Finken, Rucksäckli, Farbstifte, Turnzeugs. Einzelne Produkte werden jetzt schon knapp. Im Ochsner-Shoes-Laden in Winterthur ZH etwa gibt es nur noch eine sehr limitierte Auswahl an Finken, die sich für den Kindergarten eignen, wie eine Kundin zu Blick sagt. Die Verkäuferin berichtete ihr gegenüber von «grossen Lieferschwierigkeiten».

Gleiches Bild in Bern, wo Ochsner eine ganze Unterwasserwelt für die Kleinen eingerichtet hat. Ultramarinblaue Stufen führen zu den Kinderschuhen. Von der Wand lachen Fische und Seepferde. Es ist ein perfektes Nemo-Setting – aber auch hier sind die Finken knapp. Turntäppeli gibt es genug. Nur Finken, die den rigiden Vorgaben der Kindergärten entsprechen – so müssen sie etwa geschlossen sein, dass die Kinder nicht herausrutschen – halt nicht. In der Grösse 27, einer Standard-Grösse bei Mädchen beim Start im Kindergarten, ist nur noch ein einziges Modell erhältlich.

Lieferketten unterbrochen

Eine schnelle Lösung gibt es nicht. Die nächste Lieferung werde erst für Mitte August erwartet, berichtet eine Verkäuferin. Dann hat der «Chindsch», wie die Berner sagen, aber bereits begonnen.

Das limitierte Angebot zieht sich quer durch den Handel. Selbst die Migros berichtet von «Lieferschwierigkeiten und -verzögerungen», die «da und dort» auftreten können. Hintergrund seien die «Turbulenzen in den weltweiten Lieferketten», so ein Sprecher. Wie lange der Zustand andauere, sei nicht abzuschätzen. «Eine Prognose zu stellen, ist schwierig», heisst es. Immerhin: Die Schulstart-Palette sei «bisher» noch nicht von Verspätungen betroffen. Und Coop sagt: Die Produkte zum Start des neuen Schuljahrs seien «wie gewohnt verfügbar».

Gründe für den Engpass: Zunächst legte die weltweite Pandemie Fabriken lahm. Dann blockierte der Frachter Ever Given den Suezkanal, ein Nadelöhr im Schiffsverkehr. Schliesslich sorgte ein lokaler Corona-Ausbruch in einem chinesischen Hafenort für Verzögerungen. Der viertgrösste Containerhafen der Welt lag still.

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