Bis zu 77 Prozent teurer
Bio wird immer mehr zum Luxusgut

Viele wollen sich gesund ernähren und etwas für die Umwelt tun. Die Bereitschaft, dafür mehr auszugeben, ist aber nur beschränkt vorhanden. Das zeigt eine neue Studie.
Publiziert: 01.08.2021 um 15:30 Uhr
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Vielen Konsumenten ist Bio-Gemüse schlicht zu teuer.
Foto: Keystone

Nachhaltigkeit und Ökologie sind in aller Munde – gerade wenn es ums Essen geht. Und doch: Lebensmittel mit dem Bio-Label sind den meisten Schweizer Konsumenten zu teuer. Zwar sagen vier von fünf Personen, dass Nachhaltigkeit einen relevanten Einfluss auf ihre Essgewohnheiten habe. Das geht aus ersten Resultaten einer noch nicht veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Deloitte hervor, die der «NZZ am Sonntag» bereits vorliegen.

1500 Schweizerinnen und Schweizer wurden nach ihren Einkaufsgewohnheiten befragt. Das Ergebnis: Wenn ein Produkt 10 Franken kostet, sind etwas mehr als die Hälfte bereit, einen Aufpreis von 2 Franken für eine nachhaltige Alternative auszugeben. Schon 3 Franken Bio-Zuschlag ist der Mehrheit aber zu viel. Mehrkosten von 50 Prozent oder mehr nimmt nur noch jeder Fünfte in Kauf. Die realen Preise liegen oft darüber.

Gemüse 77 Prozent teurer

Das Bundesamt für Landwirtschaft vergleicht jeden Monat die Preisunterschiede zwischen konventionellen und nach Biostandard hergestellten Lebensmitteln. Letztere kosteten im Juni über alle Produktkategorien hinweg 48,4 Prozent mehr, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Am kleinsten ist die Differenz noch bei der Milch: Bioqualität ist ein Drittel teurer als normale Milch. Beim Gemüse beträgt die Preisdifferenz dann aber happige 77 Prozent.

Müssten die Preise bei steigender Nachfrage nach Bio-Produkten nicht sinken? Das tun sie laut der Auswertung des Bundesamtes für Landwirtschaft aber nicht. Zocken uns die Detailhändler ab? «Alle Schritte, die Bioprodukte durchlaufen, werden fair abgegolten. Es entstehen auf allen Stufen Zusatzkosten», heisst es bei Coop.

«Würden überteuerte Produkte erkennen»

Bei der Migros heisst es: «Wir stehen in einem derart intensiven Wettbewerb mit anderen Detailhändlern, dass Kundinnen und Kunden überteuerte Produkte sofort erkennen und meiden würden.» (pbe)

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