Iqos-Raucher aufgepasst
EU-Kommission will Tabak-Sticks mit Geschmack verbieten

Wer Iqos statt Zigaretten raucht, riecht zwar weniger streng – schädigt aber trotzdem seine Lunge. Die EU will bestimmte der beliebten Tabakerhitzer-Produkte nun verbieten. Die Schweiz könnte nachziehen.
Publiziert: 29.06.2022 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2022 um 16:05 Uhr
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Die EU-Kommission will bestimmte Tabak-Sticks mit Geruch für Tabakerhitzer wie Iqos verbieten.
Foto: Paul Seewer

Bestimmte Produkte für Tabakerhitzer wie Iqos könnten in der EU künftig verboten werden. Die für Gesetzesinitiativen zuständige EU-Kommission schlug am Mittwoch vor, bestimmte Tabak-Sticks, die in den Geräten erhitzt werden, zu verbieten. Es geht dabei nur um die Sticks, nicht um die Tabakerhitzer selber. Entscheidend sei, «dass es einen Geruch oder Geschmack gibt, der von Zusatzstoffen oder Chemikalien herrührt».

Die EU-Kommission begründete die Entscheidung mit einem Anstieg des Marktanteils aller Tabakerhitzer-Produkte auf mehr als 2,5 Prozent des Tabakmarkts. Der Schritt sei Teil des EU-Plans zur Bekämpfung von Krebs.

«Da neun von zehn Lungenkrebserkrankungen durch Tabak verursacht werden, wollen wir das Rauchen so unattraktiv wie möglich machen, um die Gesundheit unserer Bürger zu schützen und Leben zu retten», sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Es sei notwendig, mit dem Strom neuer Tabakprodukte auf dem Markt Schritt zu halten, insbesondere um jüngere Menschen zu schützen. Die EU-Staaten und das Europäische Parlament können sich nun zu dem Vorschlag äussern. Das Verbot tritt automatisch in Kraft, wenn sie es nicht ablehnen. Etwa ein Jahr nach in Kraft treten würde es in den EU-Ländern gelten.

Nach Angaben aus der Tabakbranche geht es nur um einen Teil des Angebots am Markt – und zwar um Sticks, bei denen die zugesetzten Aromen den Tabak-Geschmack überlagern, etwa Menthol oder Früchte.

Für die Schweiz hätte ein solches EU-Verbot keine direkten Konsequenzen. Schon heute ist die Schweiz diesbezüglich liberaler als der Rest Europas: Hierzulande sind etwa weiterhin Mentholzigaretten erlaubt – in der EU sind diese seit mehr als zwei Jahren verboten. Allerdings ist absehbar, dass bei einem EU-weiten Verbot auch in der Schweiz entsprechende Forderungen laut werden würden.

Auch hierzulande sind die Tabakerhitzer beliebt. Iqos etwa – eine Marke des Tabakmultis Philipp Morris – verkauft die schillernden Geräte in eigenen Boutiquen und macht aus den Geräten damit ein Lifestyle-Produkt. Sie werden als «bessere Alternative zu Zigaretten» angeboten, da beim Erhitzen weder Rauch noch Asche oder Teer entstehen. Die «Sticks», welche in den Erhitzer eingesetzt werden, kommen in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen daher. (SDA/sfa)

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