Inserate immer kürzer online
Schweizer reissen sich um Stadtwohnungen

Eigentumswohnungen sind so beliebt wie nie. Das zeigt sich nicht nur an den steigenden Preisen. Sie verkaufen sich auch immer schneller. Besonders beliebt sind Stadtwohnungen.
Publiziert: 07.10.2021 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2021 um 13:56 Uhr
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Eigentumswohnungen in der Schweiz sind immer weniger lang ausgeschrieben. Blick auf den Zürcher Leutschenbach.
Foto: Keystone

Eigentumswohnungen verkaufen sich in der Schweiz wieder rascher. Das zeigt ein Blick auf die Ausschreibungszeit bei den führenden Schweizer Immobilienportalen. Gestiegen ist insbesondere das Interesse an grossen Stadtwohnungen.

Durchschnittlich war eine Wohnung zwischen Juli 2020 und Juni 2021 für 74 Tage ausgeschrieben. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 91 Tagen. Das entspricht einem Rückgang um 20 Prozent. Damit befindet sich die Ausschreibungszeit wieder auf Kurs zu den Werten vor Ausbruch der Corona-Pandemie, schreibt die Immobilienplattform Homegate am Donnerstag in einer Mitteilung. Vor Corona waren Eigentumswohnungen nämlich gerade einmal 61 Tage auf dem Markt, bevor sie einen neuen Besitzer fanden.

Wegen Homeoffice boomen grosse Wohnungen

Peter Ilg, Institutsleiter von SwissRei und verantwortlich für die Studie, sieht mehrere Gründe für die wieder erstarkende Nachfrage nach Eigentumswohnungen: «Bei vielen Kaufinteressierten setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Hypothekarzinsen noch lange tief bleiben und somit Kaufen langfristig eine günstigere Alternative ist als Mieten. Mit den hoch bewerteten Börsen und den Negativzinsen auf den Anleihen fehlen zudem oft Anlagealternativen. Zusätzlich kostet das Parkieren des Geldes auf dem Bankkonto seit diesem Jahr schmerzliche Negativzinsen. Eine Investition der Mittel in ein Eigenheim wird somit noch attraktiver».

Gesucht sind gemäss Communiqué insbesondere grosse Stadtwohnungen. Diese verkaufen sich rascher als früher. Möglicherweise hängt das auch mit der Corona-Pandemie zusammen, so die Studienautoren. Wohnungen mit sechs und mehr Zimmern sind nämlich stärker gefragt als kleinere. Das lässt die Vermutung zu, dass sich viele Leute ein zusätzliches Zimmer für das Homeoffice wünschen.

Schlusslicht Tessin

Spitzenreiter sind die Regionen Zürich und Genf: Hier sind Wohnungen im Schnitt 47 Tage lang ausgeschrieben, das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von 13 respektive 18 Tagen. In der Innerschweiz brauchen Inserenten bereits etwas mehr Geduld, nämlich 58 Tage (-15 Tage).

Am schleppendsten läuft der Verkauf in den Regionen Waadt/Wallis (74 Tage, -19 Tage) und Tessin (118 Tage, -15 Tage). Selbst in den diesen Randregionen gehen Wohnungen aber wieder deutlich schneller weg als zum Höhepunkt der Corona-Pandemie. (SDA/sfa)

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