Lebensmittel und Flüge werden günstiger
Inflation sinkt im Juli auf 1,6 Prozent

Die Teuerung in der Schweiz ist im Juli erneut zurückgegangen. Vor allem die Importpreise sind zuletzt deutlich gesunken. Dennoch ist damit wohl kein Ende der restriktiven Geldpolitik erreicht.
Publiziert: 03.08.2023 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 03.08.2023 um 18:24 Uhr
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Die Inflation geht in der Schweiz zurück. Vor allem bei Produkten aus dem Ausland. (Archivbild)
Foto: SVEN HOPPE

Die Jahresinflation sank im Juli 2023 auf 1,6 von 1,7 Prozent im Juni, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Der Rückgang war in etwa so erwartet worden. Von AWP befragte Ökonomen hatten einen Wert zwischen 1,5 und 1,6 Prozent geschätzt.

In den ersten beiden Monaten 2023 war die Teuerung in der Schweiz noch wegen höherer Strom- und Flugpreise bis auf 3,4 Prozent angestiegen, seither geht es steil abwärts. Im Juni war sie dann erstmals seit Januar 2022 wieder unter die 2-Prozent-Marke gefallen.

Die Inlandgüter kosteten im Juli allerdings noch immer 2,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Importgüter hingegen kosteten 0,6 Prozent weniger. Die Kerninflation, welche die volatilen Güter wie Nahrungsmittel, Energie und Treibstoffe ausschliesst, sank auf 1,7 von 1,8 Prozent.

Preisdruck flacht ab

Im Vergleich zum Vormonat ging der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) um 0,1 Prozent auf 106,2 Punkte zurück. Laut BFS war der leichte Rückgang auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf sinkende Preise für Kleider und Schuhe im Rahmen des Ausverkaufs.

Auch Fliegen und Pauschalreisen ins Ausland wurden billiger. Die Preise für die Parahotellerie sowie die Mieten von privaten Verkehrsmitteln sind laut den Angaben hingegen gestiegen.

Was heisst das für die nächste Zinsrunde?

Grundsätzlich hellt sich die Lage etwas auf. Die befürchteten Energieengpässe sind vom Tisch, die Lieferketten haben sich erholt. Das globale Bankensystem hat sich als stabil erwiesen. Mit einer schweren Rezession rechnet kaum noch jemand. Die meisten Bankenprognosen deuten auf ein anhaltend geringes Wachstum der Wirtschaft hin, verbunden mit einer langsam sinkenden Inflation.

Trotzdem dürfte im Herbst die Inflation unter anderem wegen Mietzinserhöhungen nochmals etwas ansteigen. Deshalb dürfte die Schweizerische Nationalbank im September nochmals einen – letzten? – Zinserhöhungsschritt vornehmen. (SDA/rae)

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