Immo-Markt mehr und mehr aus dem Gleichgewicht
Die Kluft zwischen Wohneigentümern und Mietern wächst

Die Ungleichgewichte im schweizerischen Immobilienmarkt nehmen weiter zu. Damit setzt sich die Entwicklung fort, die seit Mitte des letzten Jahrzehnts zu beobachten ist.
Publiziert: 20.07.2022 um 14:02 Uhr
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Die Ungleichgewichte im schweizerischen Immobilienmarkt nehmen weiter zu.
Foto: imago images/Geisser

Zürich und die Zentralschweiz: Diese beiden Regionen haben den knappsten Wohnungsmarkt der Schweiz – sowohl beim Wohneigentum als auch bei den Mietwohnungen. «Sie weisen vor allem im unteren Mietpreissegment eine deutliche Anspannung auf und sind eindeutig unzureichend versorgt», heisst es in der neusten Ausgabe des Monitors «Personenfreizügigkeit und Wohnungsmarkt», der jährlich im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) verfasst wird.

Bezogen auf das Haushaltswachstum lagen die Zuwachsraten der schweizerischen und ausländischen Haushalte auf dem Niveau des Vorjahres. Die Innerschweiz fällt dabei allerdings aus dem Rahmen: Laut BWO ist die stärkste Zunahme ausländischer Haushalte 2021 in der Zentralschweiz zu beobachten. Heisst: Expats fühlen sich dort besonders wohl. Wahrscheinlilch auch wegen der tiefen Steuern.

Kluft zwischen Miete und Wohneigentum

Den Gegenpol zu diesen sehr knappen Märkten in Zürich und der Zentralschweiz bildet der Kanton Tessin, der gemäss dem BWO-Monitorüber den entspanntesten Markt der Schweiz verfügt.

Die übrigen Regionen sind mehr oder weniger im Gleichgewicht. Dies ist vorwiegend in der Nordwestschweiz und der Ostschweiz sowie etwas weniger stark im Espace Mittelland der Fall (BE, FR, JU, NE, SO). «Dort bilden die Mietwohnungsmärkte den Puffer für das knappe Wohneigentum», heisst es weiter.

Die Eigentumsquoten bewegen sich noch in der Grössenordnung von 41 Prozent für schweizerische und 12 Prozent für ausländische Haushalte: «Entsprechend sind auch die ausländischen Haushalte nicht die primäre Ursache des Preisanstiegs beim Wohneigentum.»

Zum Stichwort explodierende Preise beim Wohneigentum heisst es: «Die deutlichen Anzeichen der Überhitzung auf dem Wohnungsmarkt werden sich 2022/2023 mit hoher Wahrscheinlichkeit abschwächen.» Ob daraus auch eine Entspannung in der Region Zürich und der Zentralschweiz resultiert, bleibt abzuwarten. (uro)

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