Wohnungsmangel wird in der Schweiz wieder zum brennenden Thema. Schon Anfang des laufenden Jahres hat sich abgezeichnet, dass immer weniger Wohnungen auf dem Markt zu finden sind. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie von Wüst und Partner.
Die Folgen: Wohnungen werden teurer. Vor allem Wohnungsmieten werden weiter steigen. Damit nicht genug: Die Inflation steigt damit weiter an. Doch was sind die Gründe für die Wohnungsknappheit? Zur Erinnerung: Noch vor kurzem wurde vor allem im Mittelland auf Teufel komm raus gebaut. Das Wort «Geistersiedlungen» war in aller Munde.
Zinsen drücken auf Neubautätigkeit
Noch immer nimmt die Bevölkerung zu. Die steigenden Zinsen drücken aber auf die Neubautätigkeit. Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges werden auch die Rohmaterialien teurer. Die Baukosten steigen, was wiederum viele potenzielle Investoren abschreckt.
Während die durchschnittliche Miete der ausgeschriebenen Wohnungen seit 2015 rückläufig war, ist seit Anfang des Jahres laut der Studie von Wüst und Partner eine Umkehr der Entwicklung zu beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr sind Neumieten um 0,6 Prozent angestiegen.
Wohnungssuche wird immer schwieriger
Diese Trendwende ist auf eine höhere Nachfrage aufgrund des Bevölkerungswachstums und zudem auf einen deutlichen Rückgang des Angebots zurückzuführen. Die Folgen treffen Menschen, die sich nach einem neuen Heim umschauen: Die Wohnungssuche wird damit immer schwieriger.
Denn in vielen Regionen ist die Nachfrage nach Mietwohnungen mehr als doppelt so hoch wie das Angebot. Das ist happig. Ist aber noch nicht alles. Denn die Nettomieten tendieren dazu, zusammen mit der Inflation zu steigen. Und weil die Inflation so bald wohl nicht besiegt wird, heisst das auch: Die Mietpreise dürften in den nächsten Monaten weiter steigen. Keine guten Aussichten für Neumieter. (pbe)