Es kann alle treffen, besonders aber die älteren Arbeitnehmenden: Von der SBB-Kontrolleurin bis zum Büezer auf dem Bau ist in der Corona-Pandemie kaum jemand vor dem Verlust seines Arbeitsplatzes sicher.
Getroffen hat es beispielsweise Kurt Minder. Der Handwerker landete mit 59 Jahren nochmals auf der Strasse, weil sein Betrieb wegen Corona schliessen muss. Seit über vier Monaten sucht er einen Job – aber erhält nur Absagen.
Eine Entlassung im Alter wirkt auf Betroffene oft traumatisch, ist zumindest mit viel Angst und Stress verbunden. Das sagt Heidi Joos (66) von der Organisation Avenir50plus. Sie gibt Betroffenen folgende sechs Tipps:
- Rechtzeitig das Gespräch mit Fachleuten suchen. Gleichzeitig viel Bewegung und Körperarbeit (Yoga, Achtsamkeitstraining gegen Stress usw.)
- Auslegeordnung: Verborgenes Potential sichten: Wer bin ich auch noch? Was habe ich bisher ausgeklammert? Bin ich auf meiner Lebensspur? Was ist meine Vision? Wie steht es um Gesundheit, Finanzen, Einsparungspotential, Weiterbildungsbedarf, falsche Glaubenssätze?
- Kompetenzen-Profil erstellen: berufliche und persönliche Fähigkeiten
- Self-Marketing aktivieren, Vernetzung auf Internetplattformen, Blindbewerbungen
- Spirituelle Arbeit: Förderung von Intuition und Selbstwert
- Zeit für verschiedenste Weiterbildungen nutzen
Hilfe haben der Arbeitsuchende Minder und seine Leidensgenossen nun vom Gewerbeverband Basel-Stadt bekommen. Dort hat man eine Stellenkontaktbörse für über 50-Jährige ins Leben gerufen.
David Weber vom Gewerbeverband Basel-Stadt: «Mit der Stellenkontaktbörse 50plus stellen wir den direkten Kontakt zwischen Stellensuchenden und Unternehmen her. Bei manchen führt das direkt zu einem Anstellungsvertrag.»