Der überhitzte Immobilienmarkt scheint sich definitiv abzukühlen. Der Swiss Real Estate Offer Index, der von der Swiss Marketplace Group (SMG) in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhoben wird, zeigt dies deutlich.
Demnach lagen die Preisforderungen für Einfamilienhäuser im vergangenen Monat durchschnittlich um 0,9 Prozent tiefer – der erste spürbare Rückgang seit langem. Mit einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich rund 7370 Franken ist das Preisniveau allerdings nach wie vor sehr hoch.
Praktisch kaum Veränderung brachte der November bei den Preisen für Eigentumswohnungen, mit +0,2 Prozent gab es immerhin noch einen kleinen Preisanstieg.
Was macht die Nationalbank?
Setzt die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit dem nächsten Zinsentscheid Mitte Dezember nochmals einen drauf? «Zwar hat sich die Teuerung auf verhältnismässig tiefem Niveau stabilisiert», erläutert Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG, «sie liegt aber noch immer deutlich über dem Zielwert.» Eine erneute Erhöhung des Leitzinses sei deshalb möglich. Das würde die Kosten von Hypotheken erhöhen. Und dies wiederum die Stimmung der Kaufinteressenten trüben.
Der Referenzzinssatz für Mieten – also der durchschnittliche Zinssatz aller Hypotheken in der Schweiz – bleibt vorerst bei 1,25 Prozent. Mit der erwarteten Erhöhung im Frühjahr 2023 dürften die Mieten dann in einigen Mietverhältnissen um bis zu 3 Prozent angehoben werden.
Angebotsmieten leicht gesunken
Nach mehrmonatigem Anstieg sind die Angebotsmieten im November mit –0,6 Prozent leicht zurückgekommen. Das sind die Mietpreise auf Wohnungsportalen. Je nach Region weicht die Mietpreisentwicklung indes ab. Stärker gesunken sind die Angebotsmieten in der Zentralschweiz (–2,1 Prozent) und in der Grossregion Zürich (–1,3 Prozent). Geringe oder keine Veränderungen zeigen sich im Mittelland (–0,3 Prozent), in der Genferseeregion (–0,2 Prozent) und in der Ostschweiz (0,0 Prozent), während in der Nordwestschweiz (+0,4 Prozent) sowie im Tessin ein Anstieg der Angebotsmieten verzeichnet wurde (+1,0 Prozent).
Detaillierte Informationen und Statistiken zur schweizweiten Entwicklung finden sich unter diesem Link. (rae)