Noch vor wenigen Monaten standen Kaufinteressentinnen und Kaufinteressenten für Wohnungen und Häuser dicht gedrängt an den Besichtigungsterminen.
Die Chance auf einen Zuschlag war nahezu aussichtslos. Es sei denn, die Interessenten senkten ihre Erwartungen oder gaben mehr Geld aus. Selbst «Ladenhüter» unter Immobilien fanden noch einen Käufer.
Mieten kommt günstiger
Mit dem Ende der Negativzinsen hat sich der finanzielle Vorteil eines Eigenheims gegenüber einer Mietwohnung innert weniger Wochen in Luft aufgelöst.
Mit einer Fünfjahres-Hypothek und einer 80-Prozent-Belehnung sind die Wohnkosten des Zürcher Eigenheims inzwischen auf dem Niveau einer vergleichbaren Mietwohnung. Das schreibt die Zürcher Kantonalbank ZKB in ihrem aktuellen Immobilienbarometer. An teuren Lagen in Zürich sei die Mietwohnung sogar leicht günstiger.
Hauskäufer sind zurückhaltender
Grund genug, wählerischer zu sein. Das zeigt sich auf dem Häusermarkt: Verkaufsobjekte gehen nicht mehr so schnell weg wie zuvor.
Oft braucht es laut der ZKB inzwischen mehr als eine Ausschreibungsrunde, um einen Käufer oder eine Käuferin zu finden. Zum Teil mit einem tieferen Angebotspreis in der zweiten Runde.
Preisanstiege ausgebremst
Für Hauskäufer ist das eine gute Nachricht: Die ZKB rechnet damit, dass das Preiswachstum für Wohnungen und Häuser im Raum Zürich so weiter zurückgeht.
Die Zürcher Eigenheimpreise stiegen zwar im dritten Quartal 2022 nochmals leicht an. Die Preisentwicklung ist aber deutlich rückläufig. Das Jahreswachstum fiel mit einem Plus von 7,9 Prozent unter die 10-Prozent-Marke. (SDA/dvo)