Der Traum ist geplatzt
Eigenheimbesitzer zu sein, macht weniger glücklich als erwartet

Es ist der Traum vieler Schweizer: Ein Haus sein Eigen nennen zu dürfen. Doch macht ein Eigenheim wirklich glücklich? Eine Studie der Universität Basel kommt zu einem überraschenden Ergebnis.
Publiziert: 20.09.2022 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2022 um 13:44 Uhr
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Ein Eigenheim zu besitzen, macht gar nicht so glücklich, wie viele meinen. Einfamilienhaus in Thun BE.
Foto: Zamir Loshi

Ein eigenes Haus mit Garten und Zaun zu haben – das ist der Traum vieler Schweizer. Doch macht die Erfüllung dieses Traum wirklich so glücklich, wie wir meinen? Eine Studie von Wirtschaftswissenschaftlern der Universität Basel sagt: Nein!

Die Wirtschaftswissenschaftler Alois Stutzer und Reto Odermatt haben untersucht, wie sich der Erwerb einer eigenen Wohnimmobilie auf die Lebenszufriedenheit auswirkt. Sie sind zum Schluss gekommen, dass der positive Effekt weniger lange anhält, als die Käuferinnen und Käufer des Eigenheims es erwarten. Die Resultate der Studie wurden in der Fachzeitschrift «Journal of Happiness Studies» veröffentlicht.

Der Gewöhnungseffekt setzt ein

Die Studienautoren hätten Aussagen von über 800 zukünftigen Eigenheimbesitzern in Deutschland ausgewertet, heisst es. Der Datensatz enthalte Aussagen zur erwarteten und tatsächlichen Lebenszufriedenheit der Betroffenen. Die Befragung sei zum Schluss gekommen, dass das Eigenheim das Glücksgefühl im Durchschnitt zwar steigere, aber nicht im selber vorausgesagten Masse.

Die Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass die zukünftigen Eigenheimbesitzer den Gewöhnungseffekt unterschätzen. Das zeige sich vor allem bei statusorientierten Menschen, denen Geld und Erfolg besonders wichtig sind.

Materielles Glück nicht überschätzen

Menschen, denen Familie und Freundschaften mehr am Herzen lägen, würden die Steigerung der Lebenszufriedenheit weit weniger überschätzen, so die Studienautoren.

Unter dem Strich kommt die Studie zum Schluss, dass eine falsche Einschätzung von materiellen Glücksfaktoren ganz allgemein dazu führen könne, dass die Betroffenen nicht zu ihrem Besten handelten. Es lohne sich also, die eigenen Wertvorstellungen zu hinterfragen, bevor man weitreichende Entscheidungen treffe. (SDA/dvo)

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