Gute Geschäftszahlen dank erfolgreicher Transformation
Ringier-Gewinn ist so digital wie noch nie

Wer heute erfolgreich sein will, muss mit dem digitalen Wandel gehen. Das hat Ringier geschafft, wie das Geschäftsergebnis 2023 zeigt.
Publiziert: 14.05.2024 um 19:35 Uhr
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Eine neue Ära: Das Ringier Geschäftsergebnis ist so digital wie noch nie.
Foto: Thomas Meier
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Die digitale Welt ändert sich gerade rasant, wirft Geschäftsmodelle über den Haufen, birgt Risiken, schafft aber auch Chancen. Bei dieser Transformation ist der Medienkonzern Ringier, der auch den Blick herausgibt, vorne mit dabei.

Und das durchaus mit Erfolg: «Trotz schwierigem makroökonomischem Umfeld und der Medien-Sparte, die weiter unter Druck ist, konnte die Ringier-Gruppe den operativen Gewinn erneut leicht steigern», sagt CEO Marc Walder (58) anlässlich der Präsentation des Geschäftsberichtes 2023. 

Konkret: Ringier erzielte im letzten Jahr einen operativen Gewinn von 105,5 Millionen Franken, dies bei einem leicht rückläufigen Umsatz von 919 Millionen Franken. 

Erfolgreiche Transformation

Wie weit die digitale Transformation schon fortgeschritten ist, zeigt sich bei einem genaueren Blick auf die Gewinnzahlen: «Der digitale Anteil des operativen Gewinns ist mit 83 Prozent auf dem höchsten Stand in der Geschichte des Unternehmens», so Walder.

Das heisst aber auch, Ringier verdient das meiste Geld mit den digitalen Marktplätzen wie JobCloud, der SMG Marketplace Group oder Ticketcorner, um nur einige wenige zu nennen. Immerhin: Selbst klassische Printprodukte wie Blick oder SonntagsBlick leisten noch einen – wenn auch kleinen – Gewinnbeitrag. Allerdings werde Ringier in den nächsten fünf bis 10 Jahren einige Medienmarken weniger haben als die jetzt 120 weltweit, erklärt Walder. 

Gerade das Beispiel Blick zeigt aber auch, wie sich eine einst klassisch gedruckte Medienmarke aus der analogen in die digitale Welt überführen lässt. So könnte bald ein eigens entwickelter Chatbot auf der Blick-Homepage oder in der Blick-App einen Mehrwert bieten. Und so zur besseren Kundenbindung gerade bei jüngeren Nutzern beitragen.

KI und zeitlose Werte

Ein Erfolg ist die Lancierung des digitalen Abomodells Blick+: «Wir haben jetzt über 16'000 digitale Abonnenten» führt Walder aus. «Und das Wichtigste: Wir gewinnen mehr digitale Abonnenten, als wir im Print verlieren.» 

Die Präsentation der Geschäftszahlen stand ganz im Zeichen der künstlichen Intelligenz (KI) und ihrer Folgen. Über die Gruppe hinweg hat Ringier bereits mehrere Dutzend KI-Projekte umgesetzt.

Gerade Verleger Michael Ringier (75) ist ein gutes Beispiel dafür, dass niemand zu alt ist, um sich den Herausforderungen durch KI zu stellen – und wie wichtig es ist, dabei gewisse zeitlose Werte nicht zu vergessen. Er gehörte 1974 zu den ersten Absolventen der Ringier Journalistenschule. 

Der Verleger erinnerte an die nach wie vor gültigen Grundsätze des Journalismus, die er damals gelernt hatte: «Wer anderen etwas mitzuteilen hat, sollte selbst etwas wissen», so Ringier. Denn Journalismus bestehe nicht in erster Linie aus Ereignissen, sondern aus dem, was man daraus mache. «Journalismus basiert auf Ideen, Überlegungen, auf Nachdenken.» Eine Arbeit, die auch die leistungsfähigste KI der Welt niemandem abnehmen kann. 


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