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Gut gebettet in den Ruhestand
Babyboomer gehen mit 1,6 Millionen Franken in Rente – reicht das?

Eine Analyse der Finanzen von 2200 mittelständischen Haushalten bei der Pensionierung zeigt, mit wie viel Vermögen die Generation der Babyboomer in die Pension geht. Reichen die Ersparnisse, um den gewohnten Lebensstil weiterzuführen?
Publiziert: 27.09.2024 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2024 um 14:02 Uhr

Was können sich Babyboomer leisten, wenn sie in Rente gehen? Dieser Frage ging das VZ Vermögenszentrum nach. Für die Studie wurde das Vermögen von 2200 Paar-Haushalten des Schweizer Mittelstands untersucht. Die Auswertung ist nicht repräsentativ. Sie zeigt aber ein detailliertes Bild, wie viel die geburtenstarken Jahrgänge (zwischen 1950 und 1964) bei Ende des Erwerbslebens auf der hohen Kante haben. Und dass es empfehlenswert ist, spätestens 10 bis 15 Jahre vor der Pensionierung sich einen Überblick über alle Ausgaben und Einnahmen nach der Pensionierung zu verschaffen.

Wer zum mittelständischen Haushalt gehört

Zu dieser Kategorie gehört man laut Studie, wenn das Bruttoeinkommen des Haushalts zwischen 70 und 150 Prozent des Medianlohns beträgt. Das entspricht bei Paarhaushalten einem jährlichen Bruttolohn von 100'056 bis 214'404 Franken. Der Medianwert teilt in zwei gleich grosse Hälften. Die eine liegt oberhalb, die andere unterhalb des Medians. Rund 60 Prozent der Bevölkerung gehören zum Mittelstand.

Satte 1,6 Millionen Franken Medianvermögen

Ein mittelständischer Paarhaushalt geht laut VZ-Studie mit einem schönen Medianvermögen von 1,6 Millionen Franken in den Ruhestand. Die Zahl beinhaltet Liquidität, sämtliche Vorsorgevermögen und Liegenschaften. Wohneigentum macht den grössten Vermögensbestandteil aus. In der Studie hat sich gezeigt, dass viele der Befragten ihr Vermögen unterschätzen, besonders den grossen Beitrag der Pensionskasse.

Wie sich das Vermögen im Detail zusammensetzt

Grosser Pfeiler ist die Pensionskasse. Denn die monatlichen Einzahlungen in die zweite Säule machten fast 60 Prozent des Vermögens aus – wenn man kein Eigenheim besitze, rechnet VZ vor. Und selbst bei Haushalten mit Wohneigentum steckten immer noch fast 40 Prozent des Vermögens in der betrieblichen Vorsorge. Hinzu kämen bei den meisten die freiwilligen Einzahlungen in die Säule 3a. Alles in allem summiere sich das Vermögen damit ohne Liegenschaften im Median auf gut 1 Million Franken.

Zudem verfügten 86 Prozent der untersuchten Haushalte über ein Eigenheim, das ebenfalls mit einem Medianwert von rund 1 Million Franken in die Berechnung einfliesst. Vier von fünf Haushalten hätten eine Hypothek, die im Mittel bei 480'000 Franken lag. Nach Abzug dieser Hypothek kommt das VZ auf den oben genannten Betrag von gut 1,6 Millionen Franken zum Pensionsalter.

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Sorgenfreie Pensionierung sollte möglich sein

Mit so viel Geld sollte der gewohnte Lebensstandard auch nach der Pensionierung weitergeführt werden können. Zumindest nehmen das viele an, so die VZ-Autoren. Doch wer nachrechne, merke schnell: Die Lebenhaltungskosten eines Ehepaars in der Rente «können rasch in die Millionen gehen», heisst es in der Studie. Zwar fallen Berufskosten wie für den Arbeitsweg, spezielle Kleidung oder Verpflegung ausser Haus überwiegend weg. Allerdings habe man mit mehr Freizeit auch mehr Zeit und Gelegenheit, Geld auszugeben oder sich lange aufgeschobene Träume zu erfüllen. Auch die Kosten für Zusatzversicherungen der Krankenkasse steigen. Nicht zu vergessen seien die Steuern, die ein wesentlicher Ausgabenposten blieben. Die Experten zeigen, dass bei einer konservativen Rechnung ein Paar zwischen 65 und 90 Jahren für Wohnkosten, Steuern und alle Ausgaben zusätzlich zur AHV-Rente ein Vermögen von mehr als einer Million Franken benötigt.

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