Grosse Blick-Auswertung zu Sparguthaben
Die Hälfte der Banken bezahlt jetzt weniger Sparzinsen

Während einige Banken bereits im September vor dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank an der Zinsschraube gedreht haben, senken jetzt weitere Banken die Sparzinsen. Blick liefert dir die Übersicht.
Publiziert: 07.10.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2024 um 17:00 Uhr
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Blick hat insgesamt 30 Banken unter die Lupe genommen, darunter auch die Grossbank UBS ...
Foto: Keystone

Auf einen Blick

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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Der Wind für Sparer und Sparerinnen hat endgültig gedreht: Während sie im vergangenen Jahr wieder mehr Zins für ihr Geld auf dem Sparkonto bekommen haben, senken einige Schweizer Banken ihre Sparzinsen bereits wieder. Zum Teil zum wiederholten Mal.

Der Grund: Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat Ende September den Leitzins bereits zum dritten Mal gesenkt. Dies nutzen die Banken gern als Begründung, ihre Sparzinsen wieder nach unten anzupassen. Blick hat die Übersicht, welche Banken bereits reagiert haben – und welche zuwarten.

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Die durchschnittlichen Zinssätze von Sparkonten für Erwachsene liegen mittlerweile bei rund 0,6 Prozent. Das hat der Vergleichsdienst Moneyland ausgewertet. «Die Zinsunterschiede zwischen den Banken bleiben jedoch gross», sagt Geschäftsführer Benjamin Manz (42). 

Senkungen im September vor dem SNB-Entscheid

Blick hat die Angaben auf den Websites von 30 Finanzinstituten untersucht. Auffällig: Bei der Hälfte der Banken gibt es nun weniger Zins fürs Ersparte als im Sommer. Da viele mit einer weiteren Leitzinssenkung gerechnet haben, haben einige Banken ihre Zinsen bereits Anfang September angepasst. 

Wie die St. Galler oder Nidwaldner Kantonalbank (KB): Bei beiden gibt es 0,4 Prozent Zins für das Sparguthaben auf dem Konto.

Die UBS hat die Zinsen ebenfalls im September angepasst – sie hatte im Sommer bisher auf eine Anpassung verzichtet. Auf das Sparkonto gibt es noch 0,6 Prozent Zins, auf das Vorsorgekonto 3a noch 0,8 Prozent. Auch bei der Credit Suisse hat die Grossbank an den Zinsen geschraubt: Auf das klassische Sparkonto und das Vorsorgekonto bekommen Kunden gleich viel Zins wie bei der UBS. Beim CSK-Platinum-Sparkonto sind die Zinsen mit 1,0 Prozent deutlich höher. 

Senkungen im Oktober nach dem SNB-Entscheid

Nach dem SNB-Entscheid haben sich noch mal einige Banken dafür entschieden, die Zinsen zu reduzieren: Auf das klassische Sparkonto gibt es bei der Bank Cler noch 0,35 Prozent, bei Valiant 0,4 Prozent und bei Avera 0,45 Prozent Zinsen. 

Auch einige Kantonalbanken haben im laufenden Monat Oktober ihre Zinsen gesenkt. Bei der Aargauischen und der Zuger KB sind diese mit 0,2 Prozent am tiefsten. Etwas mehr zahlen die Berner, Glarner sowie Thurgauer KB mit 0,4 Prozent. Bei der Genfer KB gibt es noch 0,5 Prozent.

Die Zürcher Kantonalbank hält dagegen an ihren Zinssatz fest: Für das Sparkonto erhalten Kunden 0,6 Prozent Zinsen. Zuletzt hat die ZKB im August an der Zinsschraube gedreht. Gleiches gilt für die Postfinance: Sie zahlt jedoch 0,5 Prozent Zins sowie 0,8 Prozent auf das Jugendsparkonto. 

Raiffeisen hat ebenfalls im Sommer zuletzt an den Zinsen geschraubt: Sie empfiehlt ihren Banken, 0,45 Prozent Zins auf das Sparkonto zu geben – für Mitglieder 0,7 Prozent. Ab November gibt es eine neue Empfehlung: 0,5 Prozent Zinsen für Mitglieder, ansonsten noch 0,25 Prozent. 

Achtung: Bei den meisten Banken gelten die Zinsen nur bis zu einem gewissen Vermögen – beispielsweise 50'000 oder 100'000 Franken. Das ist von Bank zu Bank unterschiedlich.

Neobanken zögern Senkungen heraus

Zum ersten Mal senkt auch die Neobank Yuh dieses Jahr ihre Zinsen: Statt 1,0 gibt es noch 0,75 Prozent Zins. Alpian lässt dagegen die Zinsen unverändert und zahlt bis 100'000 Franken 0,75 Prozent Zins. Im September hat die Neobank zudem die Kontoführungsgebühren abgeschafft hat. Neon hält seit Juli am Zinssatz von 0,5 Prozent bis zu 25'000 Franken fest. 

Finanzexperte Manz rechnet damit, dass weitere Banken ihre Zinsen senken werden: «Die SNB-Leitzinsen sowie die Erwartungen der SNB-Leitzinsentwicklung sind natürlich ein wesentlicher Faktor. Aber nicht der Einzige. Sonst würde es nicht so grosse Zinsunterschiede zwischen den Banken geben.» Wer neue Kunden gewinnen will, probiert, diese mit höheren Zinsen zu locken.

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