Gratis-Wein für Ignazio Cassis
Spanische Ministerin in Feierlaune nach Schweizer EM-Out

Die Schweiz scheitert im Penaltyschiessen an Spanien. Bundesrat Ignazio Cassis kommt dafür aber in den Genuss von Gratis-Wein bei seinem nächsten Arbeitsbesuch in Südeuropa.
Publiziert: 03.07.2021 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2021 um 09:22 Uhr
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Aussenminister Ignazio Cassis (r.) und sein spanisches Pendant Arancha González: Gonzalez verspricht Cassis Gratis-Wein nach der Niederlage.
Foto: Twitter
Marc Iseli

«Grossartiges Spiel, grossartige Teams», schreibt die spanische Aussenministerin Arancha González auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Spanien besiegt die Schweiz im Penaltyschiessen. «Nur einer kann gewinnen, auch wenn beide es verdient hätten», so die 52-Jährige. Sie richtet die Nachricht an Bundesrat Ignazio Cassis (FDP, 60). Und dann schreibt sie, ganz in Feier- und Spendierlaune: «Wenn wir uns das nächste Mal treffen, geht der Wein auf mich.»

Es ist ein Hinweis auf den Abstecher von Cassis nach Spanien in wenigen Tagen. Und der Schweizer Aussenminister, der kurz vor dem Spiel noch von «guten Freunden auf der politischen Bühne, aber Rivalen auf dem Fussballfeld sprach», nimmt die Niederlage mit viel diplomatischem Geschick. «Gratulation zu eurem Sieg», schreibt er. «Es war ein grossartiges, emotionales und faires Spiel. Man sieht sich schon bald im Juli.»

Der ministerielle Schlagabtausch mit Augenzwinkern ist nur eine von vielen Reaktionen aus der Politik auf das Spiel vom Freitagabend. Die überwiegende Mehrheit der Politikerinnen und Politiker reagiert mit Applaus auf die Leistung der Fussballnationalmannschaft. Ein Kampf war es. Mit einem Tor hinten, dann der Ausgleich, schliesslich 43 Minuten in Unterzahl. Eine Leistung mit Herz. Ein bestechender Yann Sommer (32).

Amherd am Feiern

SVP-Schlachtross Roger Köppel fordert ob der Leistung des Nati-Goalies sogar den Physiknobelpreis. «Er hebelt die Naturgesetze aus», schreibt er auf Twitter. Nach dem Penaltyschiessen meint der 56-Jährige, die Schweiz habe den Sieg verschenkt. «Leider. Helden sind sie trotzdem.»

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«Die Schweiz ist stolz auf eure Leistung», twittert auch Sportministerin Viola Amherd (Die Mitte, 59). Leider habe es nicht ganz zum Einzug ins Halbfinale gereicht. Sie teilt Bilder von sich auf der Tribüne. Einen Schweizer-Schal um den Hals gewickelt, die Fähnchen links neben dem Sitz parat, beim Tor der Nati feiernd.

«Bitter. Sehr schade. Trotzdem klasse Leistung der Nati», schreibt auch die langjährige Mitte-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer (55). Und der SVPler Lars Guggisberg (43) teilt die Schweizerfahne, dazu ein Herz und eine breite Brust: «Solidarität, Charakter, Herzblut, Wille, Einsatz, Integrität, Zuversicht. Wir dürfen stolz sein auf diese Mannschaft.»

«Überragender» Sommer

Staatsmännisch gibt sich auch Bundesrat Guy Parmelin (SVP, 61): «Ihr habt uns zum Träumen gebracht», meint er zur Leistung der Nationalmannschaft an der Europameisterschaft. «Hier endet das Abenteuer, aber die Werte des Zusammenhalts, des Willens und des Teamgeistes, die von den Spielern und Mitarbeitern geteilt wurden, werden uns in Erinnerung bleiben. Bravo.»

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Ein Ausreisser ist Andrea Caroni (FDP, 41). Er schreibt mit spitzer Feder. «Sind im Migros-Klubschul-Penaltykürsli allenfalls noch drei Plätze frei?», fragt er – und erntet viele negative Kommentare dafür.

Sein Parteikollege Marcel Dobler (40) dagegen umgeht das kommunikative Fettnäpfchen. Er teilt ein Bild des Überfliegers. Ein Bild von Yann Sommer. Goalie der Herzen. Katze zwischen zwei Pfosten. «Überragend», findet Dobler die Leistung des Gladbach-Söldners. «Die Nati zeigte zu 10. eine gute Leistung und hätte mehr verdient gehabt.» (ise)

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