Der Reiseanbieter Globetrotter schliesst vier Filialen. Betroffen sind die Filialen Zürich-Europaallee, Zürich-Löwenstrasse, Bern-Aarbergergasse und Interlaken BE. Das erklärt Globetrotter-Chef Dany Gehrig auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Die Schliessung soll bis spätestens Anfang kommenden Jahres durchgeführt werden. Der genaue Zeitpunkt ist noch offen. Schuld an der Schliessung gibt der Reiseanbieter der Corona-Krise. Es soll in dem Zusammenhang auch zu einem Stellenabbau kommen.
Das ist die zweite Negativbotschaft aus der hiesigen Reisebranche in Folge. Am Vortag hatte Hotelplan den Abbau von 425 Stellen bekanntgegeben.
Kündigungen folgen
«Ganz ohne Stellenabbau wird es nicht gehen», sagt Gehrig. Die Zahl der Stellen, die gestrichen werden, sei noch offen. Aktuell beschäftigt der viertgrösste Schweizer Reiseanbieter 240 Mitarbeiter. Es gibt auch keine Anweisung, wie viele Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.
Es liege nun an den einzelnen Teams, Vorschläge einzubringen. Gehrigs einzige Vorgabe: «Globetrotter muss nächstes Jahr bei einem 40 Prozent tieferen Umsatz wieder eine Betriebsgewinnmarge von mindestens 1,5 Prozent erwirtschaften.»
70 Prozent weniger Umsatz
Und 2023 soll der operative Profit wieder im Bereich von zwei bis drei Prozent liegen – also auf Vorkrisenniveau. «Aber wahrscheinlich bei einem tieferen Umsatz», sagt der Globetrotter-Chef.
Globetrotter leidet wie die ganze Reisebranche unter einem drastischen Einbruch der Reisetätigkeit. 2020 dürfte der Umsatz bei Globetrotter gar um rund 70 Prozent einbrechen.
Kleinere Geschäftsleitung
«Neue Aufträge kommen zur Zeit nicht rein», erklärt Gehrig. Er geht «mit Sicherheit» davon aus, dass Globetrotter 2020 einen Verlust schreiben wird.
Gleichzeitig verschlankt Globetrotter die Geschäftsleitung: Sie besteht künftig nur noch aus fünf statt zehn Mitgliedern – neben Gehrig sind das Caroline Bleiker (Leiterin Verkauf), Heinz Wyss (Leiter Finanzen), Sven Ziörjen (Leiter Marketing) und Christian Blattmann (Leiter Operations).
Stark für die Zeit nach Corona
Mit der schrittweisen Umsetzung der Massnahmen bis Ende Jahr sieht Gehrig das Reiseunternehmen für die Zeit nach Corona gerüstet.
«Es ist unser festes Ziel, unser Schiff durch den schwersten Sturm zu bringen, einen Grossteil der Crew an Bord zu halten und die anderen würdevoll an Land zu bringen», erklärte Gehrig in einer Medienmitteilung. (SDA/vnf)