Swiss soll alle Kunden bis in sechs Wochen entschädigen!
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Kunden fordern Geld zurück:«Jetzt hat die Swiss keine Ausrede mehr»

Konsumentenschutz macht Druck auf Airline
Swiss soll alle Kunden bis in sechs Wochen entschädigen!

Nach den freigegebenen Staatshilfen fordert der Konsumentenschutz nun eine rasche Rückzahlung an die Kunden. Viele von ihnen haben ihr Geld für stornierte Flüge immer noch nicht erhalten.
Publiziert: 26.06.2020 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2020 um 01:31 Uhr
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Viele Flugzeuge der Swiss bleiben wegen Corona immer noch am Boden.
Foto: KEYSTONE
Franziska Scheven

Viele Swiss-Kunden warten schon seit Monaten auf die Rückerstattung ihrer annullierten Flugtickets. Jetzt fordern auch Konsumentenschützer: «Die Swiss muss verschleppte Rückzahlungen umgehend erledigen!» Dies steht in einer Medienmitteilung der Stiftung für Konsumentenschutz in Bern. Ganz konkret heisst es darin: «Wir erwarten die Abwicklung der Zahlungen innert sechs Wochen.»

Grund für den dramatischen Appell: Die Swiss erhält demnächst ein Rettungspaket des Bundes von über 1,5 Milliarden Franken in staatlich garantierten Krediten. Grund genug, dass die Airline ihre Schulden an die Kunden bezahlt, findet der Konsumentenschutz. Schliesslich seien Staatsgelder auch Steuergelder.

Staatshilfen kurbeln Konsum an

«Eine schnelle Rückerstattung ist mit der Unterstützung der Steuerzahler möglich und für die Volkswirtschaft dringend nötig», sagt die Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, Sara Stalder.

BLICK berichtete zuletzt über Swiss-Vielflieger Claudio Retica. Er wartet seit Ewigkeiten auf die Rückerstattung stornierter Flüge. «Ich hab das Geld für meine Flüge bis heute nicht erhalten», sagt Retica, der Oberwil-Lieli AG wohnt. «Mit den Staatshilfen sollte die Swiss absolut keine Ausreden mehr haben und das Geld für ausgefallene Flüge den Swiss-Kunden endlich zurückzahlen», sagt er stellvertretend für viele, die auf ihr Geld warten.

Neben den Privatpersonen sollen vor allem Reisebüros entlastet werden. Das würde dann auch wieder den wirtschaftlichen Kreislauf schliessen. «Die blockierten Gelder fliessen zurück an die Haushalte, in den Konsum und nicht zuletzt auch wieder in den Tourismus», so Stalder.

Unsichere Zukunft der Airlines

Die Swiss-Mutter Lufthansa erhielt gestern nach einer langen Zitterpartie neun Milliarden Euro in Staatshilfen durch die deutsche Regierung zugesichert. Die Entscheidung hatte auch Auswirkungen auf die Swiss. Von ihr hatte der Bund abhängig gemacht, ob sie die Swiss ebenfalls unterstützt. Mit dem «Go» für die Lufthansa gaben die Schweizer auch das Hilfspaket für die Swiss frei.

Die Annullation von Flügen ist mit dem Ende des Lockdowns noch nicht vorbei. BLICK-Leser berichten: Weiterhin werden Verbindungen in Länder, deren Grenzen offiziell wieder geöffnet sind, abgesagt.

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