Fieber-Check und Maskenpflicht
Strenge Schutzmassnahmen auf der Ferien-Fähre

Statt mit dem Flieger kann man auch mit Auto und Fähre in die Ferien. Doch hier gelten strenge Regeln. Unter gewissen Bedingungen gilt sogar: Zutritt verboten.
Publiziert: 12.06.2020 um 18:03 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2020 um 22:28 Uhr
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Mit der Fähre auf die Trauminsel: Zu Coronazeiten keine Selbstverständlichkeit.
Foto: Getty Images
Franziska Scheven

Ferien nach Corona sind beschwerlicher. Das ist nicht nur beim Fliegen so. Nicht nur im Hotel. Sondern auch bei der Fähre.

Wer mit der Fähre unterwegs ist, muss sich an eine neue Realität gewöhnen: Maskenpflicht, limitierte Anzahl an Plätzen, Temperatur-Messung und viel Unsicherheit.

Die meisten Fähren waren auch während der Corona-Zeit mit eingeschränkten Fahrplan unterwegs. Allerdings nur für die lokale Bevölkerung mit besonderer Genehmigung – und mit strengen Schutzauflagen.

Mit dem Beginn der Sommerferien und ersten Lockerungen dürfen neu Touristen wieder Italien bereisen und die Fähren nutzen. Hier gilt fast überall: Maskenpflicht und Temperaturmessung beim Einstieg.

Plätze sind limitiert

Auch sollte man früh buchen: Die meisten Fähren stellen nur eine limitiere Anzahl von Plätzen bereit. So soll ein grösserer Sicherheitsabstand gewährleistet werden.

«Momentan haben wir die Genehmigung, die Schiffe mit maximal 60 Prozent der Kapazität zu besetzen», sagt Raoul Zanelli Bono von Corsica Ferries. Das Unternehmen fährt Korsika, Sardinien, die Balearen, Elba und Sizilien vom Festland aus an.

«Von der Einschiffung an und während der gesamten Überfahrt an Bord ist das Tragen der Maske für jeden Passagier und an jedem öffentlichen Ort obligatorisch», heisst es auf der Webseite des Unternehmens.

Kein Boarding bei über 37,5 Grad

Gäste, die vor dem 15. Juni noch boarden wollen, werden aufgefordert, eine Stellungnahme vorzulegen. Darin müssen sie unter anderem angeben, ob sie laut Corona-Beschluss der Regierung überhaupt reisen dürfen. Ansonsten gelten auf den Fähren, wie fast überall, die üblichen Sicherheitsregeln – Abstand einhalten und regelmässiges Hände-Desinfizieren.

Andere Anbieter gehen über diese Massnahmen hinaus. Grimaldi Fähren, die unter anderem in Italien, Griechenland und Spanien unterwegs sind und zu denen auch Minonan Fähren gehören, messen vor dem Boarding bei jedem Passagier die Temperatur. Wer über 37,5 Grad liegt, darf nicht mit.

Auch hier sind die Plätze beschränkt. Es dürfen 50 Prozent der normalen Gästezahl mitreisen. Bei Ferry-Hopper ist das ähnlich. Die Boote, welche griechische und spanische Inseln anfahren, verkaufen nur die Hälfte ihrer Tickets. Auch hier wird die Temperatur gemessen. Ab 37,8 Grad darf man nicht mehr mit.

Mehr fürs Boarding und weniger Essens-Optionen

Der Zugang und die Plätze im Restaurant sind auf vielen Fähren ebenfalls limitiert. Einige bieten ausschliesslich Take-away oder Room-Service. Eine weitere neue Regel: Die Kabinen mit Bett dürfen nur noch allein oder als Familie genutzt werden. Ein Teilen der Kabine ist zum Beispiel bei Ferry Hopper nicht mehr möglich.

Was viele Anbieter ebenfalls immer wieder betonen: Die neuen Schutzmassnahmen brauchen Zeit. Auch soll das Gedränge beim Einsteigen möglichst vermieden werden. Darum werden Passagiere immer wieder aufgefordert, mindestens eine Stunde vor Abfahrt einzutreffen.

Das Personal trägt auf den meisten Fähren die ganze Fahrtdauer über Masken und Handschuhe.

Lieber doppelt nachlesen

Auch hier gilt: Nur weil die Fähren zwischen Italien und Spanien fahren, heisst das noch lange nicht, dass auch ein Schweizer an Bord gehen darf. Dabei beruft sich das Unternehmen auf die Angaben der jeweiligen Regierungen.

«Fahrgäste müssen sich regelmässig informieren, ob sie den aktuellen Anforderungen entsprechen», sichert sich Grimaldi Lines auf ihrer Webseite ab.

Auch wichtig: Nicht alle Inseln machen es wie das Festland. Viele europäische Grenzen sind ab dem 15. Juni wieder offen. Einige Inseln aber haben ihre eigenen Regeln. Sardinien zum Beispiel öffnet erst ab dem 25. Juni den Verkehr für internationale Gäste. Korsika öffnet erst am 23. Juni die Grenzen.

Kein Geld zurück

Bei einer Stornierung gibt es nicht automatisch das Geld zurück. Bei der Reederei Moby heisst es ganz klar: «Die Reedereien Moby, Tirrenia und Toremar haben aufgrund der ausserordentlichen Situation in Italien in Bezug auf das Coronavirus entschieden, bei Stornierungen anstatt eines Erstattungsanspruches den gesamten Ticketwert in einen Gutschein umzuwandeln.»

Auch bei dem von Schweizern beliebten Grandi Navi Veloci (GNV) Dienstleister, der von Genua aus die wichtigsten Häfen Italiens und des Mittelmeers anfährt, wird der Ticketpreis nicht zurückerstattet wird. Man erhält lediglich einen Gutschein.

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