So manchen hat bei der Rückkehr aus den Ferien schon fast der Schlag getroffen: Eine saftige Handyrechnung liegt im Briefkasten. Telefonieren und surfen im Ausland ist eine Kostenfalle. Das soll sich jetzt ändern. Ab dem 1. Juli, pünktlich zum Ferienstart, müssen Telekom-Anbieter neue Vorschriften umsetzen. Diese sollen besser vor horrenden Rechnungen schützen.
Roaming-Datenpakete mit einem bestimmten Datenvolumen dürfen nicht mehr nach 30 Tagen verfallen, sondern müssen mindestens ein Jahr gültig sein. So können Reisende ihre Datenpakete aus den Sommerferien auch im Herbst und im Frühling noch nutzen. Das hat der Bund entschieden. Ein Telekomanbieter nimmt das mit den neuen Bestimmungen aber nicht so genau.
Bakom droht Salt
Salt bietet in ihrem Angebot weiterhin Datenpakete an, die nach nur einem Monat ablaufen. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichportals Moneyland.ch. Salt begründet dies mit «einem Kundenbedürfnis» für Leute, die «nur kurz oder selten ins Ausland reisen».
Das ruft das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) auf den Plan. Pakete, die eine limitierte Anzahl Daten enthalten, müssen zwingend zwölf Monate gültig sein. Das teilt das Bakom dem «Tages-Anzeiger» mit. Werde diese Vorgabe nicht eingehalten, prüfe das Amt aufsichtsrechtliche Massnahmen.
Telefonieren wird fairer abgerechnet
Der Vergleich von Moneyland zeigt auch: Die Kunden bezahlen diesen Sommer bei fast allen Telekomanbietern bedeutend weniger als im Vorjahr. Der wichtigste Grund: Die Anbieter müssen die meisten Roaming-Gespräche ab 1. Juli sekundengenau abrechnen. Bisher musste jede angebrochene Minute bezahlt werden.
Das günstigste Roamingabo für die Ferien im Ausland zu benennen, ist nicht ganz einfach. Die Leistungen der Telekomanbieter unterscheiden sich teils frappant. Ein 10 GB Datenpaket für ein Jahr kostet bei Sunrise mit 79.80 Franken am wenigsten. Weniger als 100 Franken bezahlt man auch bei Swisscom, Mucho Mobile, Lidl, Salt und bei Das Abo. (gif)