Endlich. Nach langem Hin und Her sind die Roaming-Pakete der Swisscom nicht mehr auf 30 Tage beschränkt. Sie sind 12 Monate gültig – wie vom Gesetz gefordert. Gültig ab Juli. Passend für den Beginn der Sommerferien.
Damit verlängert der Branchenprimus den Spass beim Surfen am Strand. Wer ein Europa-Paket für den Sizilienurlaub kauft, kann das Restguthaben problemlos beim nächsten Einkauf in Konstanz nutzen und im Herbst beim Paris-Abstecher auch noch. Die 12 Monate reichen selbst für den nächsten Ski-Urlaub in den Voralberger Hütten.
Die Telekom-Anbieter haben die Verlängerung dieser Roaming-Fristen bekämpft. Sie stellten Preiserhöhungen in Aussicht. Eingetreten ist das kaum. Das zeigt ein Blick auf die neuen Tarife der Swisscom. Sie sind seit gestern Montag auf der Website aufgeschaltet.
Das Surfen-Sorglos-Paket
Ralf Beyeler (43) vom Vergleichsdienst Moneyland hat die Preise des Primus analysiert. «Die auffälligste Neuerung bei den Datenpaketen ist, dass die kleinsten Roaming-Pakete verschwinden», sagt er.
Das 200-MB-Europa-Paket etwa gibts nicht mehr. Mindestgrösse ist neu 1 Gigabyte. Preis: 14.90 Franken.
Vielsurfer können sich auch gleich ein grosses 10-GB-Paket kaufen. Gültig für 12 Monate. Damit erübrigt sich der Klick auf die Handy-Einstellungen, um das Roaming ein- und auszuschalten. Die Option kann immer angestellt bleiben.
Sondersetting für den Balkan
Roaming im Balkan kommt teurer als in den Nachbarländern. In Ländern wie Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Serbien kostet ein Paket mit 1 GB 19.90 Franken, ein Paket mit 3 GB 49.90 Franken und ein Paket mit 10 GB 99.90 Franken.
«Obwohl in der Schweiz viele Menschen aus den Balkanländern wohnen und die Länder mitten in Europa liegen, bezahlen die Konsumenten auch bei Swisscom weiterhin mehr für das Roaming als in den anderen europäischen Ländern», sagt Beyeler. (ise)
Roaming-Gebühren sind für viele Europäer längst ein Fremdwort. Seit Juni 2017 gilt für Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) beim Surfen, Telefonieren und SMS-Schreiben der Inlandstarif in allen Mitgliedsstaaten. Schweizer sind von dieser attraktiven Regelung ausgeschlossen – sie müssen noch immer die teuren Roaming-Tarife der Schweizer Telekom-Anbieter berappen. Mit Schweizern, die im Ausland in die Roaming-Falle tappen, machen sie noch immer den grossen Reibach. Mehrere hundert Millionen Franken sind es pro Jahr. Das müsste nicht sein: Kurz nach dem EWR-Entscheid reichte CVP-Politikerin Elisabeth Schneider-Schneiter eine Motion zur Abschaffung der Roaming-Gebühren ein. Zwei Jahre später wurde sie auf Empfehlung des Bundesrates vom Nationalrat bachab geschickt. Telekom-Experte Ralf Beyeler: «Die EU dürfte sehr wohl an einer Harmonisierung der Roaming-Tarifen mit der Schweiz interessiert sein. Es ist wohl aufgrund des fehlenden Willens unserer Politiker und dem Lobbying der Telekom-Anbieter, dass die Schweiz diesbezüglich bisher keinen Kontakt zur EU aufgenommen hat.» Levin Stamm
Roaming-Gebühren sind für viele Europäer längst ein Fremdwort. Seit Juni 2017 gilt für Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) beim Surfen, Telefonieren und SMS-Schreiben der Inlandstarif in allen Mitgliedsstaaten. Schweizer sind von dieser attraktiven Regelung ausgeschlossen – sie müssen noch immer die teuren Roaming-Tarife der Schweizer Telekom-Anbieter berappen. Mit Schweizern, die im Ausland in die Roaming-Falle tappen, machen sie noch immer den grossen Reibach. Mehrere hundert Millionen Franken sind es pro Jahr. Das müsste nicht sein: Kurz nach dem EWR-Entscheid reichte CVP-Politikerin Elisabeth Schneider-Schneiter eine Motion zur Abschaffung der Roaming-Gebühren ein. Zwei Jahre später wurde sie auf Empfehlung des Bundesrates vom Nationalrat bachab geschickt. Telekom-Experte Ralf Beyeler: «Die EU dürfte sehr wohl an einer Harmonisierung der Roaming-Tarifen mit der Schweiz interessiert sein. Es ist wohl aufgrund des fehlenden Willens unserer Politiker und dem Lobbying der Telekom-Anbieter, dass die Schweiz diesbezüglich bisher keinen Kontakt zur EU aufgenommen hat.» Levin Stamm