Gericht lehnt Baustopp ab
Rodungen für Tesla-Werk in Brandenburg werden fortgesetzt

Die nach Beschwerden von Umweltschützern zunächst ausgesetzten Rodungen für das geplante Tesla-Werk in Brandenburg dürfen fortgesetzt werden. Dies entschied am Donnerstagabend das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg.
Publiziert: 21.02.2020 um 09:37 Uhr
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Tesla wird in Grünheide bei Berlin eine neue Produktion eröffnen.
Foto: imago images/ZUMA Press

Die Eilanträge der Umweltschützer gegen die vorzeitige Gestattung der Waldrodung auf dem künftigen Tesla-Gelände seien zurückgewiesen worden, teilte das Gericht mit. Dieser Beschluss könne nicht angefochten werden.

Das Gericht begründete die Entscheidung damit, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für die vorzeitigen Baumassnahmen zu Recht von den Behörden bejaht worden seien.

Zudem habe die zuständige Behörde «den Ablauf der Einwendungsfrist im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung nicht abwarten müssen, weil sie über die erforderlichen Erkenntnisse verfügte, um die voraussichtliche Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens beurteilen zu können».

Tesla produziert ab 2021 in Berlin

Der US-Elektroautobauer Tesla will die Produktion im brandenburgischen Ort Grünheide bei Berlin im Juli 2021 starten und dort jährlich bis zu 500'000 Elektroautos herstellen.

Das Unternehmen von Elon Musk hat dafür ein als Industriefläche ausgewiesenes, teils bewaldetes Gelände gekauft. Vor einer Woche erhielt es vom Landesamt für Umwelt die Genehmigung, «auf eigenes Risiko» auf zunächst rund 90 Hektar Wald schon mit den Rodungsarbeiten zu beginnen - obwohl die endgültige Baugenehmigung noch nicht erteilt ist.

Gegen die daraufhin begonnenen Baumfällarbeiten legten zwei Umweltverbände Beschwerde beim OVG ein. Wegen der Beschwerden hatte das OVG am Samstag einen vorläufigen Stopp der Arbeiten verfügt. Dieser wurde nun in der abschliessenden Entscheidung des Gerichts zurückgenommen.

Kritik an den Naturschützern

Die Beschwerden der Naturschützer hatten teilweise heftige Kritik ausgelöst, vor allem aus der Wirtschaft. Auch der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier warnte vor starken Verzögerungen des Prestige-Projektes. Selbst innerhalb der Umweltverbände war der Gang vor Gericht umstritten. (SDA)

Wissenswertes zum Elektroauto

Wie viel kostet Strom für 100 Kilometer?

Je nach Auto 2.50 bis 3.50 (Mixstrom im Niedertarif) und 3 bis 5.50 Franken (Ökostrom, Hochtarif); immer gerechnet samt moderaten Ladeverlusten von zehn Prozent. Diese werden jedoch klar höher (bis zu 30 Prozent), je schneller man lädt. E-Autos sind trotzdem deutlich günstiger als die meisten Verbrenner: Bei einem Benzinpreis von 1.70 Franken und 7,0 l/100 km kosten 100 Kilometer 11.90 Franken.

Wie lange braucht ein E-Auto, bis es geladen ist?

Das variiert je nach Akkugrösse und Laderate. Wird etwa ein Tesla Model S an einer Haushaltsteckdose geladen, steigt die Reichweite pro Stunde um lediglich 10 bis 14 Kilometer. Für E-Auto-Fahrer empfiehlt sich deshalb die Installation einer Wandladestation (Wallbox): Mit 11 bis 22 kW Ladeleistung wächst die Reichweite pro Stunde um 44 bis 80 Kilometer. Bei Schnellladern an Autobahnen sind 100 bis 150 kW möglich – dann ist für das komplette Füllen nur eine Mittagspause nötig.

Brennen E-Autos schneller als Benziner oder Diesel?

Nein. Zurückzuführen ist die Angst vor brennenden Akkus auf den Medienhype, der aus jedem abgefackelten Tesla eine Sensation generiert. Aber E-Autos brennen nicht häufiger, zumal kein Benzin in Flammen aufgeht – und schneiden in Crashtests so gut wie alle ab. Richtig ist aber: Feuerwehren sind gefordert; beim Retten eingeklemmter Personen drohen bei unsachgemässem Vorgehen Feuer und Stromschlag.

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