Er hat das Potenzial, zum Unwort des Jahres zu werden: der Energiekostenbeitrag. So bezeichnen erste Hotels und Restaurants den Zuschlag, den sie für die gestiegenen Kosten für Strom und Gas nun bei ihren Gästen einfordern. Mal weisen ihn die Wirte transparent auf der Quittung aus, mal ist er versteckt in den übrigen Preisen.
«Aufgrund der allgemein hohen Inflation haben Gäste Verständnis dafür, wenn die Preise auch in der Gastronomie und Hotellerie steigen», sagt Gastrosuisse-Sprecherin Astrid Haida, von Blick auf den neuen Energiezuschlag angesprochen.
Allerdings schmeckt nicht allen Gästen die Beteiligung an den Energiekosten der Beizer. Auch die eigenen Haushalte müssten mit steigenden Energiekosten zurechtkommen, argumentieren Leserreporter, die sich bei der Redaktion melden.
Was sagt der Dachverband zum Versteckspiel?
Felix Suhner (58), Patron des Hotels und Restaurants Bad Bubendorf im gleichnamigen Ort in Baselland, berechnet fünf Prozent Energiekostenbeitrag. Er kennt den Unmut der Gäste, weist den Beitrag deshalb explizit und konsequent auf jeder Quittung gesondert aus. So auch in weiteren Betrieben, die ihm gehören. Zum Beispiel das Restaurant Seerose in Meisterschwanden AG. Nur mit dieser Gebühr könnten seine Betriebe weiterhin profitabel sein, so Suhner.
Offenbar wenig von dieser Transparenz hält Gastro Aargau. Laut «Aargauer Zeitung» rät der Regionalverband, die Zuschläge in die Essenpreise einzurechnen und nicht separat auszuweisen.
Was meint der Dachverband um Präsident Casimir Platzer (60) zu diesem Versteckspiel? «Gastrosuisse empfiehlt generell, steigende Kosten in den Preisen laufend zu berücksichtigen, um den wirtschaftlichen Betrieb weiterhin sicherzustellen», sagt Sprecherin Haida. Wichtig ist, und das sei auch die Empfehlung des Gastronomieverbands, die Gäste darauf hinzuweisen, «dass die Preise einen Energiezuschlag beinhalten».
Ob als Hinweis bei den Preisen in der Menükarte oder auf Hinweistafeln an den Eingängen der Restaurants, überlässt der Verband den Wirtinnen und Wirten.