Der Schweizer Tourismus blickt einem neuen Rekordsommer entgegen. Laut der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) dürfen die hiesigen Touristiker mit einer relativ stabilen Nachfrage aus dem Inland und einer wachsenden Nachfrage aus den Fernmärkten rechnen. Besonders Touristen aus China werden zurückkehren.
Die KOF rechnet für den Sommer 2024 mit einem Wachstum der Logiernächte von 0,4 Prozent, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Das sind rund 100'000 mehr als im Vorjahr, als der Schweizer Tourismus bereits einen Rekordsommer erlebt hatte. Für den Sommer 2025 erwartet die Forschungsstelle der ETH Zürich dann gar ein Wachstum von 2 Prozent.
Während sich die Weltwirtschaft im laufenden Jahr allmählich von ihrer Konjunkturschwäche erhole, bleibe die Entwicklung des Schweizer Frankens ein entscheidender Faktor für den Tourismus in der Schweiz, heisst es im Communiqué. Entsprechend dürfte sich die zuletzt gesehen Abschwächung des Frankens für den hiesigen Tourismus als Vorteil erweisen.
Rückgang für Europa und die Schweiz
Bei den Gästen aus der Schweiz erwartet die KOF neu nur noch einen Rückgang von 1,5 Prozent. Davor hatte sie ein Minus von 4 Prozent prognostiziert. Sobald sich die Fernreisen der Schweizer Bevölkerung auf einem normalen Niveau stabilisierten, dürfte die Zahl der Logiernächte entsprechend dem Bevölkerungswachstum zunehmen und bis 2025 wieder ansteigen, heisst es weiter.
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Die Zahl der Gäste aus Europa dürfte gemäss der Forschungsstelle im anstehenden Sommer ebenfalls zurückgehen, da sich der langfristige negative Trend des europäischen Tourismus von vor der Pandemie fortsetze. Die Prognose der KOF bleibt damit unverändert bei -4 Prozent. Für den Sommer 2025 erwartet die Forschungsstelle, dass sich das Niveau der Logiernächte in etwa halten wird.
Wachstum bei den Fernmärkten
Da die KOF dennoch mit einem Anstieg der Logiernächte im Sommer rechnet, werden Fernreisende nach Einschätzung der Experten das Defizit der Gäste aus Europa und der Schweiz mehr als kompensieren. Insbesondere Reisende aus den USA und China treiben das Wachstum an, heisst es. Die Zahl der Logiernächte von amerikanischen Gästen bleibe dabei auf hohem Niveau, wenn auch mit geringem Wachstum, so die KOF. Für Nordamerika insgesamt wird ein Plus von einem Prozent erwartet.
Bei den chinesischen Touristen erwartet die Forschungsstelle zwar weiterhin Übernachtungen deutlich unter dem Niveau von vor der Pandemie. Ihre allmähliche Rückkehr dürfte aber klar zum Wachstum der Logiernächte beitragen. Im Vergleich zum Vorjahr rechnet die KOF mit einem Plus von 47 Prozent.
Darüber hinaus dürften sich internationale Veranstaltungen wie die UEFA-Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Spiele in Frankreich positiv auf das Interesse an Reisen in die Schweiz auswirken, heisst es weiter.