Hier stellt Japan den Sichtschutz auf
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Blockt Blick auf Mount Fuji:Hier stellt Japan den Sichtschutz auf

Schwarze Wand
Japan schirmt Berg Fuji wegen Rüpel-Touristen ab

Es sind einfach zu viele: Ein japanisches Dorf wehrt sich gegen den Strom von Touristen, der wegen eines speziellen Fotomotivs für Ärger sorgt.
Publiziert: 22.05.2024 um 01:28 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2024 um 09:06 Uhr
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Sichtschutz gegen Touristenflut: Die schwarze Wand wird so lange stehenbleiben, bis sich die Lage verbessert.
Foto: Anadolu via Getty Images

Eine schwarze Wand statt einer sagenhaften Aussicht. Mit einer Konstruktion aus schwarzem Maschennetz vor dem Gipfel des Fuji versperren die Behörden die Sicht – und hoffen, so der Touristenmassen an einem Aussichtspunkt vor Japans höchstem Berg Herr zu werden.

Der 2,5 Meter hohe und 20 Meter breite Sichtschutz steht nun in Fujikawaguchiko und soll so lange stehen bleiben, bis sich die Lage verbessert. Denn die Touristen wollen vor allem ein Motiv: der majestätische Vulkan, der hinter einem der typischen Lawson-Supermärkte aufragt.

Vor allem ausländische Touristen quetschten sich daher dauernd auf einem schmalen Trottoir am Lawson-Laden.

«Leute haben uns beschimpft»

Darunter litt vor allem die benachbarte Zahnklinik. Selfiejäger und Fototouristen parkierten illegalerweise auf dem Parkplatz, hinterliessen Müll, einige kletterten gar auf das Dach der Klinik. In einer Erklärung heisst es: «Es kam nicht selten vor, dass Leute uns beschimpften oder ihre noch brennenden Zigaretten wegwarfen, wenn wir sie aufforderten, ihre Autos wegzufahren.»

Seit der Aufhebung der Reiserestriktionen wegen der Corona-Pandemie boomt der Tourismus in Japan, was von der Regierung in Tokio nach Kräften gefördert wird. Im März überstieg die Zahl der Touristen erstmals die Marke von drei Millionen.

Der Tourismus-Boom trifft allerdings nicht überall auf Begeisterung. So beschränkte die Stadt Kyoto unlängst den Zutritt zu ihrem Geisha-Viertel, nachdem Touristen sich dort immer wieder rüpelhaft benommen hatten. Wegen des Ansturms auf den Fuji werden auf dem beliebtesten Wanderweg zum Gipfel ab diesem Sommer umgerechnet rund 12 Franken für die Nutzung erhoben.

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